Großenstein. Großensteiner Sportler wollen Spielbetrieb aufrechterhalten und hoffen auf Unterstützung

Der Verlust ihres Vereinsheimes infolge des Brandes am Sonnabend früh ist für die Mitglieder des SSV 1938 Großenstein unfassbar. „Stand heute muss unser Vereinsheim abgerissen werden“, sagte am Sonntag Steffen Schröter, Abteilungsleiter Fußball des SSV 1938 Großenstein. Als Verein könne man wenig zum Brand sagen, das Gebäude gehöre der Gemeinde. Da ist manches zu klären, auch versicherungstechnisch, erklärte er. Aber es ist ein Genickschlag für den Verein, der circa 160 Mitglieder, darunter knapp 60 Kinder hat. Die Sportler waren jetzt halbwegs fertig mit ihrem Domizil. Der Gastraum, der durch Wasser in Mitleidenschaft gezogen wurde, war am Wochenende zuvor erst eingeweiht worden, Fußboden und Heizung sind neu, auch die Theke. Um die 10.000 Euro hatten die Sportfreunde jüngst dafür investiert. Den Mitgliedern bleibt nun nichts. Während die anderen Abteilungen wie Volleyball und Gymnastik in der Turnhalle üben, hat es die Fußballer arg getroffen.

„Wir wollen aber den Spielbetrieb aufrechterhalten“. erklärte Steffen Schröter. Trotz dieser Katastrophe wollen die Fußballer, die erste Männermannschaft spielt in der Kreisliga, vor Ort bleiben. Auch das F-Junioren-Turnier am nächsten Sonnabend wollen sie durchführen, so zumindest die ersten Überlegungen. „Das Vorhaben, vor Ort zu bleiben, wird nicht einfach. Umkleide und Toiletten, auch das ist alles weg. Es gibt erste Überlegungen, Container dafür aufzustellen.“ Doch inwieweit der Verein überhaupt in der Lage ist, sich Container zu leisten, auch das müsse noch geprüft werden. Viel Arbeit wartet in den nächsten Tagen auf alle.

Da auch den Vereinsmitgliedern der Zutritt ins Gebäude verwehrt ist, konnten sie noch nicht viel zum Schaden im Inneren sagen. Fakt ist, dass Sportutensilien und vor allem die zahlreichen Bilder unwiederbringlich verloren sind, Dokumente die wohl nicht mehr zu ersetzen sein werden. Bei ein paar Stahlschränken habe man noch die vage Hoffnung, dass daraus vielleicht noch etwas zu retten ist. „Wir sind einfach sprachlos, fassungslos und erschrocken zu gleich“, so Schröter. Seit den 50er-Jahren ist das Vereinshaus Stück für Stück gewachsen. Generationen haben Kraft und Zeit in das Gebäude investiert. Nun stehen sie vor dem Nichts.

Steffen Schröter und die Vereinsmitglieder hoffen nun auch auf Hilfe. Die Firmen im Ort werden uns sicher zur Seite stehen, denkt er. Räumt aber ein, dass es bestimmt ein bis zwei Jahre dauern wird, ehe sie wieder etwas Eigenes haben. Inwieweit der Verein auch anderweitig Hilfe in Anspruch nehmen kann, muss schnellstens geprüft werden.

Wer dem SSV helfen möchte, kann dies sehr gern in Form von Sach- oder Geldspenden tun, postet der Verein auf Facebook.

Und schreibt, die ­Bankverbindung wäre Volksbank Gera/Jena/Rudolstadt IBAN: DE 27 830 944 540 362 025 800. Wir sind über jede Hilfe mehr als dankbar, heißt es dort.

Hilfe wird es seitens der Fußballgemeinschaft auf alle Fälle geben, signalisierte Klaus Hübschmann, Chef des Kreisfachausschusses Fußball (KFA) in Ostthüringen, gestern Nachmittag. Er bezeichnete den Brand in Großenstein als große Katastrophe. „Vor allem, weil es sich hier um einen Bereich handelt, der von ehrenamtlichem Engagement lebt“, so der Schmöllner. Noch gestern wollte er sich nach dem Pokalfinale mit den Großensteiner Sportfreunden in Verbindung setzen um zu erfahren, wie der KFA schnell und unkompliziert helfen könnte, sofern das gewollt sei, so Hübschmann gestern, werde man einen Spendenaufruf auf der KFA-Internetseite starten, um Dresse, Stutzen, Hosen, Fußbälle und anderes Material, das der SSV Großenstein durch den Brand verlor, ersetzen zu können. Auch werde man sondieren, ob Ausweichplätze für künftige Fußballspiele organisiert werden müssen. Zudem wolle man sich mit dem Kreissportbund in Verbindung setzen, um über schnelle Hilfsmaßnahmen zu beraten.

„Ich denke, dass die Ostthüringer Vereine helfen“, so Hübschmann. Zudem sei zu klären, wem das Vereinsgebäude gehöre. Erst wenn dies und die Brandursache geklärt worden seien, wisse man genau, ob und welche ­Versicherung greifen würden. Glücklicherweise sei die ­Katastrophe am Ende der Spielzeit geschehen: „So haben wir jetzt etwa sechs Wochen Zeit, um Hilfsmaßnahmen in die Wege zu leiten. Wir, so der KFA-Chef weiter, „werden jedenfalls alles möglich machen, was geht.“

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