Streiten ist wichtig, keine Frage. Gesellschaftskritik erfordert eben Streit. Durch öffentliche Debatten können wir unsere Interessen aufzeigen und bündeln.

In der Auseinandersetzung klären wir, was dem Einzelnen und unserer Gesellschaft wichtig ist. Welche grundsätzlichen Werte wollen wir vertreten, und welche politischen Entscheidungen sind wir bereit zu tragen. Sicherlich kochen bei Debatten Emotionen hoch. Einen guten Politiker zeichnet aus, sich in der Gewalt zu haben. Manchmal ist es wohl schwierig, ein Streitgespräch konstruktiv zu führen. Aber wir wissen, nur sachliche Diskussionen können zum Erfolg führen. Erst überlegen und dann reden. Gemeinsamkeiten finden, gut zuhören, beim Thema bleiben, sachliche Kritik üben, deeskalieren statt auf Krawall gebürstet sein – das zeichnet die Streitkultur aus. Sie zu beherrschen, damit tut sich mancher Volksvertreter verdammt schwer.

Zu verbalen Ausfällen darf es aber nicht kommen, wie am Dienstag zur konstituierenden Sitzung des Stadtrates. Dem muss unbedingt Einhalt geboten werden. Beleidigungen und zynisches Daherreden vergiften die Atmosphäre im jungen Stadtrat.

Es geht um unsere Stadt, um die Bürger, die ihre Volksvertreter gewählt haben. Nur zusammen sind Ziele erreichbar. Führen wir Auseindersetzungen mit Sachlichkeit und Verstand.

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