Weida. Für die ständige Schau des Weidaer Künstlers und Ehrenbürgers Horst Sakulowski stellt das Land Leihgaben bereit.

Es sagt sicher einiges über Horst Sakulowski aus, wenn er noch vor allem anderen auf Ausstellungen von Künstlerkollegen hinweisen möchte. Auch bei einem Anlass, der im Grunde ganz ihm gewidmet ist, in Räumlichkeiten, die ganz ihm gewidmet sind. Hier, in der Remise der Osterburg Weida, hat das Museum, hat seine Heimatstadt ihrem Ehrenbürger im April Platz für eine ständige Kabinettausstellung seiner Arbeiten geschaffen.

Musiker Papamino begleitet die Vorstellung der Werke.
Musiker Papamino begleitet die Vorstellung der Werke. © Marcel Hilbert

Vier Werke des 76-jährigen Künstlers, der in Saalfeld geboren und 1967 in Weida heimisch wurde, haben seit Freitag neu ihren Platz in der Schau gefunden. Begleitet von Gitarrenklängen von Musiker Papamino schenkte Sakulowski der Stadt eine Graphit-Zeichnung, das „Porträt Hi. Schu.“ von 2016, sozusagen nachträglich zur Eröffnung der Räume. Die Zeichnung zeigt Hirut Schulze, Frau seines Künstlerkollegen Thomas Schulze aus Wünschendorf.

Drei weitere Zeichnungen hat erst im November die Thüringer Staatskanzlei angekauft und stellt sie als Dauerleihgaben für die ständige Sakulowski-Schau auf der Osterburg zur Verfügung. Aus seiner Reihe „Figuren“ gehört die der „Figur R. Eb.“ von 2010 dazu, laut, fast ekstatisch schreiend, offenbar in der Erkenntnis, die den Künstler bei einem Spaziergang ereilte, „mit dieser Welt ist einiges nicht in Ordnung“. Eine weitere Zeichnung verortet er in seiner Reihe „Fragmente einer Reise“, wie übrigens auch die gesamte Kabinettausstellung überschrieben ist. Das überarbeite Werk von 2016 zeige eine Art Spielzeugeisenbahn auf dem Ziffernblatt einer Uhr. Es sei für ihn Erinnerung an sein langjähriges Atelier im Bahnhof Lederhose, wobei er das Bahnfahren und den Halt an den Stationen auch als Sinnbild für eben jene Lebensreise mag. Die dritte Leihgabe des Landes, ebenfalls eine Graphit-Zeichnung von 2016, trägt den Titel „Das Idol“ und schlägt kulturkritische Saiten an, wie es auch sein imposantes Gemälde der „Kranken Muse“ tut.

Horst Sakulowski spricht zu den Gästen der Kabinettausstellung.
Horst Sakulowski spricht zu den Gästen der Kabinettausstellung. © Marcel Hilbert

Horst Sakulowski bedankte sich nochmals für die Anerkennung der Stadt und gleichwohl für die Würdigung durch das Land. Mit Eva-Maria von Máriássy und Angelika Steinmetz-Oppelland waren zwei Vertreterinnen der Auswahlkommission zugegen, die über den Ankauf der Werke entscheidet. „Das Land stellt ein Jahr für Jahr unterschiedlich hohes Budget zur Verfügung, um Werke lebender Thüringer Künstler für eine Landessammlung anzukaufen“, erklärt Eva-Maria von Máriássy. Unter der Maßgabe, sie öffentlich zu zeigen, werde damit zeitgenössische Kunst aus dem Freistaat unterstützt, würden Künstler so auch gewürdigt. „Es war leicht, es gab keine Widersprüche“, sagt sie, nachdem der Vorschlag der Stadt Weida zum Ankauf von Werken ihres bekannten Bewohners in das Auswahlgremium hineingetragen wurde.

Während Weidas Bürgermeister Heinz Hopfe (FWG) seiner Freude über die Bereicherung der ohnehin eindrucksvollen Ausstellung durch die neuen Bilder Ausdruck verlieh, blickte seine Hauptamtsleiterin Bettina Gunkel auch zurück auf die erste Museumssaison mit der neuen Sakulowski-Ausstellung. Es gebe durchaus Besucher, die diese ganz gezielt ansteuerten, neben jenen, die den Künstler oder die feste Ausstellung ihm zu Ehren bei ihrem Osterburg-Besuch erst entdecken.