Kahla. Für den Ausbau der Bundesstraße 88 müssen noch die Besitzverhältnisse geklärt werden. Das ist mitunter nicht einfach, was auch eine andere Fläche zeigt.

Während in Jena die letzten Bruchteile des Schornsteins am Winzerlaer Heizkraftwerk weggeräumt werden, steht die größte Esse in Kahla noch steinhart da. Aber nicht mehr lange, wenn es nach den Vorstellungen des Landesamtes für Bau und Verkehr geht. Nach jetzigem Stand der Ausbaupläne für die B 88 muss der Schornstein beim Porzellanwerk fallen, ebenso wie das alte Heizkraftwerk.

„In welcher Weise zurückgebaut wird, ist derzeit noch nicht festgelegt“, sagt Abteilungsleiter Hans-Joachim von der Osten vom Landesamt, das werde erst während der Ausführungsplanung ermittelt, die vermutlich 2023 an der Reihe ist. Eine Schwierigkeit: die Besitzverhältnisse. Die seien wegen eines Insolvenzverfahrens nicht geklärt. „Eine endgültige Klärung erfolgt im Zuge des Planfeststellungsverfahrens, das Baurecht schaffen soll. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg“, sagt von der Osten.

Erst 2024 ist mit einem Baustart für die neue Zufahrt in die Stadt zu rechnen, die über das Areal des alten Heizkraftwerkes zur Ernst-Thälmann-Straße führen soll.

Wegen der unklaren Eigentumsrechte konnte auch die Stadt bislang nur zusehen, wie das Areal am alten Heizkraftwerk brach lag. Ähnlich ergeht es der Stadtverwaltung mit dem kleinen Park an der Rudolstädter Straße, gegenüber dem früheren Gasthaus Anker. „Die Fläche gehört keinem beziehungsweise ist ein Eigentümer nicht auffindbar“, erklärt Bürgermeister Jan Schönfeld (parteilos). Am Amtsgericht in Stadtroda will man daher nun Klarheit schaffen.

Die Anwohner und andere Bewohner beschweren sich regelmäßig, dass der frühere Park, in dem auch noch ein kleines Karussell steht, verwildert und beschmutzt ist. Doch bevor kein Eigentümer festgestellt ist, könne die Stadt auch nicht handeln, so Schönfeld.