Jena. Nach dem gelungenen Saison-Auftakt in Rostock will Basketball-Zweitligist Science City Jena am Samstag gegen das Team Ehingen Urspring nachlegen und den ersten Heimsieg der Saison feiern.

Die Erleichterung ist riesengroß bei Science City Jena. „Der Auftaktsieg in Rostock war eine Erlösung“, findet Frank Menz, Trainer des Basketball-Zweitligisten. Dass sich die Thüringer beim schweren Gegner an der Ostsee, der in der vergangenen Saison eine gute Serie gespielt und sich im Sommer zudem ordentlich verstärkt hat, recht souverän mit 83:74 durchsetzen würden, sei so nicht zu erwarten gewesen. „Aber die Jungs haben gesehen, dass es funktioniert.“

Einer von ihnen ist Brad Loesing, mit 22 Punkten Jenas Topscorer im Pflichtspielauftakt. „Die harte Vorbereitung hat sich ausgezahlt“, findet der 29-Jährige. Jenas Stärke sei die Teamchemie, wie die Aufholjagd nach der missratenen ersten Halbzeit gezeigt habe. Jeder habe für jeden gekämpft. Keine Selbstverständlichkeit schon nach so einem kurzen Zeitraum, in dem man zusammenspiele, findet Loesing.

Mit einem Heimsieg am Samstag gegen das Team Ehingen Urspring aus Baden-Württemberg wollen die Saalestädter nachlegen. „Unser Ziel ist es, jedes Heimspiel zu gewinnen. Eine Niederlage wäre ein Rückschlag, das kann man ruhig sagen“, erklärt Coach Menz. Entgegen dem Rostock-Spiel liegt die Favoritenrolle diesmal klar beim Gastgeber.

Von Selbstzufriedenheit ist aber trotz des Auftakts nach Maß keine Spur. „Wir haben noch viel Luft nach oben“, findet Menz, der wieder auf Führungsspieler Loesing baut. Der nimmt die Rolle gern an, will voran gehen. Er hätte auch weiter in der Bundesliga spielen, mehr Geld verdienen können. Aber bei Science City zu den Köpfen des Teams zu zählen, das hat ihn gereizt. Die größere Verantwortung, die er zuvor schon in Nachwuchsmannschaften trug, hat ihn gelockt. Menz ist zufrieden mit seinem Aufbauspieler. Er hofft, dass auch andere nach und nach in die Führungsrolle hineinwachsen. Namentlich nennt er unter anderen Matt Vest und Jan Heber.

Weil der erst 20-jährige Heber wie andere Talente auch auf der gleichen Position wie SCJ-Urgestein Ermen Reyes-Napoles spielt, bekommt der mit 30 Jahren mittlerweile älteste Jenaer im Kader weniger Einsatzzeiten. „Wir müssen die Jungen entwickeln“, begründet Menz abermals seine Entscheidung, weil es deshalb im Fan-Lager doch einige Irritationen gab. Mit Reyes-Napoles, der in Rostock kurz zum Zug kam und einen wichtigen Dreier warf, sei alles besprochen und „Ermen, der sich große Dienste im Verein erworben hat“, habe alles „sehr gut aufgenommen“, seine neue Rolle akzeptiert. Die größeren Perspektiven sieht Menz natürlich bei den Talenten, „die sich nur über viel Einsatzzeit in Spielen verbessern können“.

Obwohl viele Clubs der 2. Liga Absteiger Science City als einen der Top-Anwärter auf den Aufstieg ansehen, „machen wir uns keinen Druck“, sagt Geschäftsführer Lars Eberlein. „Wenn wir nicht aufsteigen, ist es kein Beinbruch.“ Für die Rückkehr ins Oberhaus verfolge der Verein mit Frank Menz einen Vierjahresplan. Wenn Science City es dennoch schon in dieser Saison schaffen sollte, „nehmen es wir es natürlich gern an“.

Mit etwas über 2000 Zuschauern rechnet Eberlein am ersten Heimspiel gegen Ehingen. „An den ersten Spieltagen tun wir uns erfahrungsgemäß schwerer als später in der Saison, wenn das Wetter schlechter und kälter wird.“ Circa 1000 Dauerkarten habe der Verein abgesetzt, die Preise nach den Heimspielen in allen Kategorien gesenkt. Weiterhin wird es eine Betreuung für Kinder bei den Heimspielen geben. Die Karten gelten auch für den Personennahverkehr in Jena, auch wenn es nach Spielende keine Sonder-Bahnen mehr gebe, die Zuschauer sich am regulären Fahrplan orientieren müssen.

Unterdessen wurde bekannt, dass Derrick Allen, der letzte Saison für Science City spielte, Co-Trainer beim Erstligisten Rasta Vechta wird.

Science City Jena – Ehingen, Samstag, 19 Uhr, Sparkassen-Arena