Jena. Am Sonnabend war jede Menge los in Jena. Während FDP-Bundes-Vize Kubicki seinen Wahlkampfauftritt hatte, demonstrierten 250 Menschen gegen türkischen Einmarsch in die Türkei. In der Goethe-Galerie gab es derweil 50 Jahre ZDF-Hitparade mit Uwe Hübner.

Kubicki-Auftritt auf dem Holzmarkt

Jena. FDP-Bundes-Vize Wolfgang Kubicki hat am Sonnabend bei seinem Wahlkampfauftritt auf dem Jenaer Holzmarkt seinen Parteifreunden die Angst vor der Fünf-Prozent-Hürde ausgeredet.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki.
FDP-Vize Wolfgang Kubicki. © Thomas Stridde

Er selbst sei in Schleswig-Holstein siebenmal als Spitzenkandidat angetreten; davon sei sechsmal vorab anhand der repräsentativen Befragungen prognostiziert worden, die FDP werde nicht den Sprung ins Parlament schaffen.

„Wir waren siebenmal drin.“ So sei er zuversichtlich, anhand des Wahlergebnisses auf seine Thüringer Parteifreunde „eine Flasche alkoholfreien Wein oder ein alkoholfreies Bier aufmachen zu können am Wahlabend“. Den Jenaern rief Kubicki zu: „Machen Sie die Rechten und die Linken nicht stärker, als sie sein müssen.“ Es gehörten jene politischen Kräfte gestärkt, „die erst denken, dann handeln“. Das Thüringer Wahlergebnis sei von außerordentlicher bundespolitischer Bedeutung.

Kurden-Demo in Jena

250 Demonstranten – unter ihnen in Jena lebende Kurden, aber auch viele einheimische Jenaer – sind am Sonnabend durch die Saalestadt gezogen. Sie demonstrierten gegen den kriegerischen Eingriff der Türkei in den Norden Syriens. Die Demo sollte Solidarität zeigen mit Rojava, wie die Kurden ihre Heimat in Nord-Syrien nennen, die seit nun sieben Jahren basisdemokratisch organisiert sei. Die Demonstranten riefen: „Deutschland finanziert, die Türkei interveniert!“ So sollten die Verflechtungen mit dem türkischen Angriffskrieg benannt werden. Demonstranten skandierten: „Terrorist, Erdogan!“

Schlager-Tag in der Goethe-Galerie

Die Goethe-Galerie stand am Sonnabend kopf vor lauter Schlager-Ohrwürmern. Fernseh- und Radiomoderator Uwe Hübner führte durch das Programm „50 Jahre ZDF-Hitparade“ und begrüßte Protagonisten von einst auf der Bühne, darunter Bata Illic, Tina York und Graham Bonney.

Zu den Stars von einst, die in Jena am Sonnabend auftraten, gehörte auch Graham Bonney
Zu den Stars von einst, die in Jena am Sonnabend auftraten, gehörte auch Graham Bonney © Thomas Stridde

Der Deutsch-Brite Graham Bonney gab gleich ein persönliches Bekenntnis ab: Er habe seine britische Staatsbürgerschaft niedergelegt. „Shit on Brexit“, sagte er. „Ich bin jetzt Deutscher.“ Auf der Bühne in der Goethe-Galerie stand sogar die legendäre ZDF-Hitparaden-Uhr.