Jena. Wer hilft, dem wird auch geholfen! Diese Erfahrung konnte die Jenaer Nordschule nach dem Kerzenraub im Schulfoyer machen.

Das Weihnachtsfoyer der Nordschule leuchtet wieder. Nach dem LED-Kerzendiebstahl in der vergangenen Woche wollten Eltern und Freunde die Sache nicht auf sich bewenden lassen und spendeten. Nach einer stadtoffenen Veranstaltung an der Schule war ein Großteil der Leuchtmittel in der Schule verschwunden (Zeitung berichtete). Darüber waren Kinder und Lehrer sehr traurig, weil das Foyer der Ort für schulinterne Weihnachtsveranstaltungen ist.

„Wir haben jetzt mehr Kerzen als zuvor“, berichtet Schulleiterin Uta Schuster am Donnerstag. Sofort nach Erscheinen des Beitrages und schon davor hatten sich Eltern bei ihr gemeldet und wollten helfen. Auch Eltern ehemaliger Schüler, die heute in Schweden leben, wollten Licht spenden. Besonders überrascht war die Schulleiterin über den Anruf eines nahe gelegenen Baumarktes. Dort sagte man der Schulleiterin, sie möge gar nicht lange zögern, sondern sich gleich das Benötigte in der Löbstedter Straße 54 abholen.

Zur Jahreszeiteneröffnung gestalteten am Donnerstag die 3. Klassen ein weihnachtliches Programm,
Zur Jahreszeiteneröffnung gestalteten am Donnerstag die 3. Klassen ein weihnachtliches Programm, © Thomas BeieR

Eine Ersatzbeschaffung wäre für die Schule nicht möglich gewesen, da das Budget dafür verbraucht war. Die nahe liegende Alternative, einfach richtige Kerzen anzuzünden, die preiswerter sind und schöner leuchten, funktioniert nicht, da offenes Feuer an der Schule nicht ohne Aufsicht brennen darf.

Gestern begutachtete sogar ein „Weihnachtsengel“ das hell erleuchtete Foyer. Matthias Münch vom Kinderhospiz Mitteldeutschland besuchte die Nordschule, weil diese seit Jahren für die Einrichtung in Tambach-Dietharz Geld spendet. 1000 Euro wurden an ihn kurz vor einem liebevoll gestalteten Theaterspiel der 3. Klassen übergeben. Das Geld war beim Sponsorenlauf zusammengekommen, aus dessen Topf weiterhin die Krebshilfe und das Diabeteszentrum mit zusammen 1800 Euro unterstützt werden. Oder wie es Matthias Münch sagte: „Wer hilft, dem wird auch geholfen!“