Jena. Masterstudentin Alexandra Treder von der Friedrich-Schiller-Universität gewinnt in Madrid den Preis für die beste präsentierte Abschlussarbeit.

Während des vierten „Internationalen Nebrija Kongresses für Angewandte Linguistik und Fremdsprachendidaktik“ an der Uni in Madrid ist die Jenaer Studentin Alexandra Treder mit dem Preis für die beste Abschlussarbeit ausgezeichnet worden. Die 25-Jährige, die derzeit ihren Master im Fach Auslandsgermanistik (Deutsch als Fremd- und Zweitsprache) an der Uni Jena absolviert, wurde für ihre Bachelorarbeit geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Teilstipendium für ein Masterstudium an der Universidad Nebrija verbunden.

„Ich freue mich sehr über diese Wertschätzung meiner bisherigen Arbeit und sehe den Preis als Belohnung für eine sehr arbeitsintensive Zeit“, sagt sie. Bevor Alexandra Treder das Preisgeld für ein Studium an der Universität in der spanischen Hauptstadt nutzen wird, will sie ihren Master in Jena abschließen. Die Auszeichnung sei für sie Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen: Auch nach dem Studium möchte sie sich der Fremdsprachendidaktik widmen.

Die Basis für den Lernerfolg

In ihrer Bachelorarbeit ist Alexandra Treder der Frage nachgegangen, inwiefern man den Fachunterricht an unterschiedliche sprachliche Voraussetzungen der Schüler anpassen kann und welche Chancen und Grenzen es für einen solch differenzierten Unterricht im Fach Mathematik gibt. „Landläufig gilt Mathematik als spracharmes Schulfach“, erläutert die Studentin, „das ist aber keineswegs der Fall“.

Wie sie im Mathematik-Unterricht einer 8. Klasse in einer Thüringer Schule beobachten konnte, sind sprachliche Kompetenzen der Lernenden eine wichtige Voraussetzung für deren Lernerfolg. Sprachkompetenzen seien durch den wachsenden Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund sowie soziale Heterogenität in den Klassen jedoch oft sehr unterschiedlich ausgeprägt. „In den Lehrplänen werden daher unter anderem sprachliche Entwicklungsziele auch für Sachfächer definiert“, sagt Alexandra Treder.

Idealerweise, so die angehende Sprachwissenschaftlerin, fangen die Lehrkräfte die unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen der Schüler auf und passen ihren Lehrstil daran an. „Aktuell sieht das jedoch meistens so aus, dass auf sprachliche Defizite durch Vereinfachung, also Absenken des fachlichen und sprachlichen Niveaus, reagiert wird“, sagt Alexandra Treder.

Die 25-Jährige zieht aus ihrer Studie den Schluss, dass es weitaus lerneffizienter wäre, die Kinder und Jugendlichen stattdessen in ihren sprachlichen Kompetenzen zu fördern – auch und gerade im Mathematikunterricht. (red)