Jena. Kleines Café mausert sich zum Restaurant. Neben Torten nun auch Piroggen und Pelmeni. In Jena neue Heimat gefunden.

Seit 24 Jahren sind sie in Deutschland – Lena und Wladimir Gurman. Aus dem ostukrainischen Charkiw kamen sie mit ihren Kindern, um ein neues Leben zu beginnen.

Dabei gelangten die Gurmans gleich in die Jenaer Region. Im Aufnahmeheim für Spätaussiedleer in Gumperda kamen sie an, um dann in Jena ihr Glück zu versuchen. Sie wagten den Sprung in die Gastronomie und betrieben 13 Jahre lang das Eiscafé am Eingang der ehemaligen Magistrale des Uni-Klinikums in Lobeda. Doch dann wurde das Klinikum weiter ausgebaut und die Magistrale umgestaltet, so dass die beiden das Feld räumen mussten und schließlich ihr Café in der Gustav-Fischer-Straße 11, am oberen Ende des Magdelstiegs, eröffneten. Das war im vorigen Jahr.

Doch das Südviertel ist nicht die pulsierende Magistrale des Klinikums. Hier ist es eben etwas ruhiger, obwohl das Südviertel ja nicht gerade mit viel Gastronomie gesegnet ist. Also ließen sich die Gurmans wieder etwas Neues einfallen. Sie erweiterten ihr Café, das nun zum Restaurant wurde und den einladenden Namen „Kalinka“ trägt.

Neben den beliebten Torten und Kuchen, in die Lena Gurman viel Liebe und Sorgfalt steckt, kann der Gast nun auch unter Speisen der russischen und ukrainischen Küche wählen. Die bekannten Pelmeni sind genauso zu finden wie Borschtsch, die Kiewer Hähnchenrolle mit Kräuterbutterfüllung oder der Scharkoje-Kartoffel-Topf und auch Piroggen.

Die beiden Gastronomen – er 66- und sie 61-jährig – hoffen auf viele Gäste, die die vielseitige Küche Russlands und ihrer alten ostukrainischen Heimat kennenlernen möchten. Über den dortigen Konflikt kann Lena Gurman indes nur den Kopf schütteln: „Russland und Ukraine, das war für mich immer eins. Es gab gemischte Familien. Man hat sich verstanden, und dann so etwas.“ Sie haben aber in Jena nun ihre neue Heimat gefunden und fühlen sich hier wohl.

Mehr Informationen: www.russischekueche-kalinka-jena.de