Kunsthaus für Jena: Stadtrat entscheidet denkbar knapp

Thorsten Büker
Mehrfach hat der Verein für das Kunsthaus die Werbetrommel gerührt: Im Herbst 2020 hatte er sein "Kunsthaus-Portal" am Fußweg zwischen Rathausgasse und Eichplatz aufgebaut. Hier informierten unter anderen Fanny Rödenbeck (v. l.), Annette Müller und Heidrun Schrade über das Projekt. (Archivbild)

Mehrfach hat der Verein für das Kunsthaus die Werbetrommel gerührt: Im Herbst 2020 hatte er sein "Kunsthaus-Portal" am Fußweg zwischen Rathausgasse und Eichplatz aufgebaut. Hier informierten unter anderen Fanny Rödenbeck (v. l.), Annette Müller und Heidrun Schrade über das Projekt. (Archivbild)

Foto: Thomas Beier

Jena.  Die Verwaltung muss bis Jahresende ein Konzept vorlegen und Standorte benennen: Das kann auch der Eichplatz in Jena sein.

Das war knapp: Bei einem Patt von 15 Stimmen und einer Enthaltung fand der Antrag des Kulturausschusses im Stadtrat keine Mehrheit: Er sah vor, auf dem „Baufeld B“ des Eichplatzes eine Fläche im Eigentum der Stadt Jena zu belassen und dafür ein Konzept für ein Kunsthaus vorzulegen.

Ausgerechnet der Vorsitzende des Kulturausschusses, Jörg Vogel (SPD), enthielt sich der Stimme. Stattdessen folgte eine Mehrheit einem Kompromiss, der im Stadtentwicklungsausschuss gefunden und von Friedrich-Wilhelm Gebhardt (SPD), Alexis Taeger (FDP) und Guntram Wothly (CDU) vorgelegt wurde:

Danach ist der Einwohnerantrag des Vereins „Ein Kunsthaus für Jena“ zwar vom Tisch. Gleichzeitig wird aber die Stadtverwaltung beauftragt, bis zum Jahresende dem Stadtrat einen Bericht vorzulegen, in dem unter anderem folgende Punkte beantwortet werden:

Ein Konzept für die inhaltliche Ausrichtung eines Kunsthauses; mögliche Standorte im Stadtgebiet; Finanzierungsmodelle. Deutlich wurde, dass damit zwar die Verknüpfung von Eichplatz und Kunsthaus vordergründig vom Tisch ist, im Rahmen einer Standortanalyse aber durchaus erneut aufs Tapet kommen kann.

Vor allem die Stadtspitze hat sich gegen den Einwohnerantrag gestemmt, da er das Eichplatz-Projekt gefährden könne. Mehr als 700 Bürger hatten mit ihrer Unterschrift erzwungen, dass sich der Stadtrat mit dem Kunsthaus-Projekt am Eichplatz befasst.