Jena. Ross Antony gab am Mittwoch in Jenas Goethe-Galerie einen Kurzauftritt und Autogramme.

Den neuesten Klatsch und Tratsch über Helene Fischer und Florian Silbereisen können wir nach dem Jena-Besuch von Ross Antony leider nicht bieten. Wohl aber muss man anerkennen, dass der Schlagerstar gut im verbalen Krisenmanagement ist. Einander aktiv zuzuhören und sich in die Rolle des anderen zu versetzen sind dabei die richtige Strategie.

Bei seinem Kurzauftritt in der Goethegalerie gab es einen einzelnen Herrn, der aus dem Publikum immer wieder den Namen des Musikers rief und dabei zunehmend aggressiv auftrat. Antony bekam das mit, und man sah richtig, wie er die Situation analysierte: Sollte er lauter singen und nur noch zu den Fans auf der anderen Seite gehen, um dem Problem aus dem Weg zu gehen? Vielleicht wusste er auch vom so genannten „Attributionsfehler“: Wir Menschen sind viel zu schnell damit, Anderen eine böse Absicht oder Dummheit zu unterstellen. Zu 98 Prozent ist das aber nicht der Fall, auch wenn das Verhalten den Anschein erweckt.

Antony ging schließlich kurz auf den Mann zu und fragte, was er wolle. Daraufhin bekam er ein verbrämte Liebeserklärung. Und was antwortete der Mann auf der Bühne als jemand, von dem bekannt ist, dass er einen festen Partner hat? „Ein bisschen liebe ich dich auch!“ Das war sicher nicht gelogen. Der Störer war ja ein Fan.