Katja Dörn über eine schreckliche Nacht.

Wie wichtig ein gut funktionierendes Netzwerk aus Berufsfeuerwehr und freiwilligen Feuerwehren ist, zeigte sich am Wochenende. Ein Feuer hatte sich innerhalb kürzester Zeit in einem wunderschönen Fachwerkhaus ausgebreitet. Nur durch die schnelle und umsichtige Arbeit der Einsatzkräfte konnte verhindert werden, dass noch weitere Gebäude in Flammen aufgingen. Die Kameraden schwitzten, sie schleppten kiloschwere Ausrüstung mit sich, sie hakten Ziegel ab, mussten Leitungen entfernen und sich untereinander koordinieren. Das ist eine Arbeit, die alles abverlangt, und die so dringend notwendig ist. Ihnen gebührt höchste Anerkennung.

Wünschenswert wäre es, wenn sich – wie am Sonnabend – ein solcher Großeinsatz nicht zum Anlaufpunkt für Schaulustige entwickelt. Es ist vollkommen verständlich, wenn Anwohner die Löscharbeiten entsetzt beobachten und sich austauschen.

Weniger verstehe den Antrieb, wenn Eltern mit Kindern über Stunden zusehen und das ganze zum Spektakel ausartet, die Kinder johlen, wenn Flammen empor schießen. Spätestens dann wäre es Zeit fürs Bett. Bleibt nur die Hoffnung, dass diejenigen vielleicht später den Entschluss fassen, selbst aktiv zu werden und der Feuerwehr beizutreten. Denn jede gut ausgebildete Hand wird gebraucht, um die straffen Einsatzpläne aufrecht zu halten. Denn so manchem wird in der Schreckensnacht bewusst geworden sein, dass auch er schneller als er denkt auf die Unterstützung anderer angewiesen ist.

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