Zwei Tanzvereine in Jena wurden heimatlos: das Tanztheater Jena und nun auch auch das Tanzstudio P 70. Doch die Raum-Chancen sind schlecht.

Nun hat es schon den zweiten Tanzverein in Jena erwischt: Nachdem das Tanztheater Jena sein altes Zuhause im Volkshaus verloren hat, verliert nun auch das Tanzstudio P 70 seine Heimat in der Karl-Liebknecht-Straße 34. Während das Tanztheater der Vermarktung des Volkshauses hin zum Kongresszentrum weichen muss, hat P 70 das schlechtere Ende für sich, weil hier Wohnungsbau angesagt ist. Und der bringt halt mehr Geld als ein Mietvertrag mit einem Tanzverein. Na jedenfalls gibt es für P 70 erst einmal eine Übergangslösung mit der Nutzung von Räumen beim Roten Kreuz in Jena-Ost, so dass die Kinder und Jugendlichen dort weitertanzen können. Gerade der P 70-Verein hat ja schon einiges mitgemacht: Es ist bereits der dritte Standort, der dem Abriss zum Opfer fällt – nach dem großen Kulturhaus Lobeda, wo man sich im Keller sogar etwas ausgebaut hatte, und dem Klubhaus Ringwiese. Räume fürs Tanzen sind in Jena wirklich rar, belegt oder zu teuer. Natürlich kann man von privaten Vermietern nicht unbedingt verlangen, Vereinen Räume anzubieten. Aber vielleicht sollten sich doch wenigstens größere Wohnungsgesellschaften ihrer sozialen Verantwortung in der Stadt bewusst werden und da, wo es möglich ist, auch Objekte für Vereine anbieten und schon mit einplanen bei Neu- oder Umbau-Vorhaben.