Rothenstein. Wegen einer Fehlkonstruktion muss das Tragwerk der Kirche von Rothenstein neu gebaut werden. Über Details informiert am Donnerstag die Kirchgemeinde.

Die Kirche in Rothenstein hat ein schwergewichtiges Problem. Das Geläut überträgt die Schwingungen beim Läuten auf das Tragwerk und zerrt so am Kirchturm, der bereits in den 1980er Jahren saniert werden musste. Doch erst jetzt wurde deutlich, was die Schäden verursacht. Pfarrer Sieghard Knopsmeier teilt mit, dass eine Fehlkonstruktion die Ursache ist, „die 1919 im Zusammenhang der Aufhängung eines Ersatzgeläuts geschah“, nachdem die historischen Bronzeglocken zu Rüstungszwecken im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen wurden.

Der Kirchgemeinde bleibt daher nun nichts anderes übrig, als den Glockenstuhl neu bauen zu lassen – und informiert am Donnerstag, 14. November, die Bürger über das Projekt und die Finanzierung.

Gute Erfahrungen und Spendenaktion in Leutra

Nachdem ein Schwingungsgutachten gemacht wurde und die Planung für einen neuen Glockenstuhl vorliegen, belaufen sich die Kosten auf 86.000 Euro. „Ziel ist es, die Schwingungen des Geläuts wieder auf die Grundmauer abzuleiten, indem der Glockenstuhl komplett vom Turm entkoppelt auf dieser aufgelagert wird. Da die 1919 angeschafften Eisenhartgussglocken eine prognostizierte Lebensdauer von 100 Jahren haben und außerdem zu schwer sind, soll in diesem Zusammenhang auch wieder ein neues, am historischen Ursprung orientiertes Vierergeläut aus Bronze angeschafft werden“, sagt Knopsmeier.

Erfahrungen mit einem solchen Projekt habe die Kirchgemeinde Leutra, die zum selben Verband gehört. Nachdem dort die Glockenstuhl- und Turmsanierung erfolgreich verlaufen sind, seien die Verantwortlichen guter Hoffnung, dass auch die Rothensteiner in Zukunft wieder einen „vollen Vierklang aus dem Kirchturm hören möchten und das Projekt auf Interesse stößt“. Vor zwei Jahren hatten die Leutraer eine Spendenaktion für ihre Kirche ins Leben gerufen.

Donnerstag, 14. November, 19.30 Uhr, Pfarrhaus in Rothenstein (Kirchweg 3)