Saalfeld/Jena. Hiobsbotschaft für Downhill-Fahrerin Nina Hoffmann: Beim Training in Tschechien stürzte sie so unglücklich, dass die WM für die geplatzt ist. Nach Kanada will sie trotzdem reisen – und auch bald wieder im Sattel sitzen.

Nina Hoffmann wird nach einem Sturz auf einer Trainingsfahrt in Tschechien nicht an der kommenden Mittwoch beginnenden Downhill-Weltmeisterschaft im kanadischen Mont Sainte Anne teilnehmen. Die gebürtige Saalfelderin verletzte sich an der Schulter: „Nach einem MRT in Jena stand fest, dass ich mir Supraspinatus-Sehne angerissen habe“, so die 23Jährige, die in Kanada als heiße Medaillenanwärterin gehandelt wurde.

Die junge Frau war am Mittwoch auf einer Strecke unterwegs, die sie eigentlich gut kannte. „Ich kenne auch die Wurzel, die mir letztlich zum Verhängnis wurde“, so Nina Hoffmann. Dieses Mal rutschte jedoch hier ihr Vorderrad weg, sie stürzte auf die Schulter: „Ich habe gleich gemerkt, dass da etwas Schwerwiegendes passiert war.“ Dabei war sie, eine Woche vor dem WM-Start, besonders vorsichtig unterwegs.

WM-Aus lässt sich vor Ort besser verkraften

Zur Weltmeisterschaft will sie trotzdem fliegen. „Dann halt als Zuschauer“, sagt sie gestern - und kann nach der großen Enttäuschung auch schon wieder lachen. Die Titelkämpfe zu Hause zu verfolgen, sei nichts für sie: „Ich glaube, ich verkrafte den verletzungsbedingten Ausfall besser, wenn ich dort bin.“ Zugleich könne sie die Saison etwas versöhnlich ausklingen lassen im Kreise ihrer Sportkollegen.

Durch die Verletzung verpasst sie nicht nur ihre Medaillenchance in Kanada, sondern wohl auch den Treppchenplatz im Weltcup. Nach der WM findet in den USA das Weltcup-Finale statt. „Mit einem durchschnittlichen Lauf wird mich meine Verfolgerin wohl noch vom dritten Platz verdrängen.“

Entscheidung über Operation steht noch aus

Wenn ihre Konkurrentinnen in Amerika Richtung Tal rasen, ist für Nina Hoffmann auch die Entscheidung gefallen, ob sie sich an der Schulter operieren lässt. „Die Tendenz geht schon in diese Richtung“, sagte sie gestern. Nach einer OP darf sie die Schulter drei, vier Wochen nicht belasten. „Mitte Oktober“, so hofft die Downhill-Fahrerin, „kann ich dann wieder fahren.“