Jena. Eine Tagung der Schiller-Uni in Jena befasst sich mit der Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungen in der DDR.

Wie funktionierte die DDR vor Ort? Auf welche Weise beteiligten sich Bürger an politischen Entscheidungen in ihrer Gemeinde? Für welche Themen engagierten sich die Menschen? Fragen wie diese werden während der Tagung „Gesellschaft als staatliche Veranstaltung? Orte politischer und kultureller Partizipation in der DDR“ am 10. und 11. Oktober in Jena gestellt. Dazu laden Wissenschaftler der Schiller-Uni Jena alle Interessierten ein.

„Wir fragen danach, wie DDR-Bürger staatliche Strukturen für ihre eigenen Ziele nutzen konnten“, sagt Bertram Triebel. Der Historiker von der Universität Jena bereitet die Tagung vor und wird selbst einen der Vorträge halten. Triebel verweist darauf, dass die beteiligten Historiker einen Blick „von unten“ auf die DDR-Gesellschaft werfen wollen, weg vom Berlin-Bezug. Und dies in einem doppelten Sinn. Zum einen stehen lokale Herrschaftsverhältnisse im Mittelpunkt. Zum anderen gehe es darum, wie und warum sich Bürger für das eigene Umfeld einsetzten. In ihren Vorträgen beleuchten die meist jungen Forscher, inwiefern sich die Herrschaftspraxis zwischen Stadt, Land und Betrieb unterschied. In den Blick rücken auch die Blockparteien und Massenorganisationen.

Gäste sind in den Rosensälen am Fürstengraben willkommen, der Eintritt ist frei, eine rege Diskussion mit dem Publikum ist erwünscht. (red)