München/Jena. Bei 1860 München ist vor dem Samstag-Spiel gegen den FC Carl Zeiss das Sportliche in den Hintergrund getreten.

Vor-Wies’n-Theater bei 1860 München: Der traditionsreiche Fußball-Drittligist führt vor dem Spiel diesen Samstag im Grünwalder Stadion gegen den FC Carl Zeiss Jena eine Trainerdebatte – selbstverschuldet. Denn die sportliche Lage beim Tabellen-14. ist nicht Grund für die Diskussionen um Coach Daniel Bierofka. Vielmehr geht es um ein Statement des 1860-Präsidiums, in dem – in Anerkennung des Stellenwertes des Trainers – auch eine mögliche Zukunft ohne Bierofka skizziert wird und außerdem noch auf dessen „gut dotierten Vertrag“ verwiesen wird.

Das löste laut verschiedener Medienberichte beim 40-Jährigen verständlicherweise keine Jubelstürme aus. Bierofka gab sich bei Anfragen zum Thema wortkarg. Das Präsidiums-Statement rief überdies noch Investor Hasan Ismaik auf den Plan, der seinen Unmut kundtat, dem Trainer demonstrativ den Rücken stärkte und das eigene Präsidium kritisierte. Am Beispiel des Ex-Bundesligaprofis, der die Löwen aus der Regionalliga Bayern zurück in den Profifußball führte, werden die tiefen Gräben beim deutschen Meister von 1966 offenbar.

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Ob sich das Theater auf die sportliche Leistung der Mannschaft im Heimspiel gegen die Jenaer auswirkt, sei einmal dahin gestellt. An 1860 haben die Thüringer jedenfalls aus der Vorsaison beste Erinnerungen. Beim Einstand von FCC-Coach Lukas Kwasniok gab es einen 3:1-Erfolg in München. Im letzten Saisonspiel feierte der FC Carl Zeiss dank eines 4:0-Erfolges zu Hause doch noch den Klassenerhalt. Dass sich der Tabellenletzte jetzt davon nichts kaufen kann, darauf macht Kwasniok aufmerksam. Die Analyse des Gegners falle mit Blick auf zuvor angeschlagene Spieler und Neu-Verpflichtungen schwerer als gewöhnlich. „Mit Blick auf unseren Tabellenplatz zittern die Löwen sicherlich nicht, wenn wir kommen. Aber das ist auch eine Chance.“

1860 München – FC Carl Zeiss, Samstag, 14 Uhr