Jena. Seit 2005 wurde die Turmstube des Fuchsturms schrittweise saniert. Nun erfolgten die letzten Maßnahmen mit neuem Fußboden und Fensterschutz.

Die Aussicht ist nach wie vor super, wenn man im Aussichtsgeschoss des Fuchsturms steht. Ja, sie ist sogar noch besser geworden, nachdem jetzt der Fußboden der Turmstube durch eine neu aufgebrachte Estrich-Schicht angehoben wurde. So haben nun auch kleinere Leute und Kinder bessere Chancen für eine weiten Blick. Der schweift vom Ziegenhainer Tal über die Innenstadt und Jena-Ost bis nach Nord und ins Gembdental, an dessen Ende auch schon Wogau-Jenaprießnitz zu sehen ist.

Der neue Fußboden ist eine der Arbeiten, die jetzt in der Turmstube ausgeführt wurden. Außerdem erhielten die äußere Brüstung der Fensterfront sowie die Fenster-Eckpfosten einen Wasserschutz und die Innenwand einen neuen Putz. Nicht zuletzt mussten durch die Anhebung des Bodenniveaus in der Turmstube auch das Geländer angehoben und eine zusätzliche Stufe eingefügt werden. Eine seit November laufende Sanierungsmaßnahme, die laut Projektleiter Wolfgang Winkler vom zuständigen städtischen Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena insgesamt 28.000 Euro teuer war. Der Turm befindet sich seit 1913 im Besitz der Stadt Jena.

Damit ist die Sanierung der Turmstube des Fuchsturms auch abgeschlossen, sagt nicht ohne Stolz Ilona Hofmann vom Vorstand der Fuchsturm-Gesellschaft. Sie verweist darauf, dass bereits seit 2005 das Dach erneuert, das Fundament gesichert und neue Fenster eingesetzt worden seien. Die Mitglieder der Fuchsturm-Gesellschaft haben die Maßnahmen unterstützt, unter anderem mit einer gründlichen Reinigung der Turmstube und der Wendeltreppe, die übrigens aus dem Jahre 1906 stammt. Die Turmstube selbst war 1958 durch die Fuchstürmler neu aufgesetzt worden, nachdem die Nazis 1944 die Turmhaube samt Stube aus militärischen Gründen abgebaut hatten.

Der Fuchsturm als letzter Zeuge der mittelalterlichen Burganlagen auf dem Hausberg ist nach Einschätzung von Jenas Stadtarchäologen Matthias Rupp im 13. Jahrhundert entstanden und besaß drei Etagen. Er sei aber nie ein Wohnturm, sondern immer ein Wehrturm gewesen. Noch heute sehe man im Treppenhaus an der Mauer die Ansätze der früheren Tragebalken für die Zwischendecken. Bei einer noch anstehenden Sanierung des Turm-Inneren werde man die Farbschichten abnehmen und Mörtelproben untersuchen. Da stoße man wahrscheinlich auf noch manche Überraschungen. Die geplante Innensanierung soll nicht all zu lange auf sich warten lassen, kündigte Winkler an.