Jena. Jenaer Fehlerdatenbank wird ausgezeichnet für europaweites Meldesystem

Die Fehlerdatenbank für Tierversuche der Stabstelle Tierschutz am Universitätsklinikum Jena erhält den Thüringer Tierschutz-Preis, der in diesem Jahr erstmals auch für Entwicklungen zur Verringerung von Tierversuchen ausgelobt war. Das Projekt ist ein europaweites anonymisiertes Meldesystem von Risikoereignissen in der Versuchstierkunde, das hilft, Fehler zu vermeiden und die Versuchszahl zu minimieren.

In der Luftfahrt oder dem Gesundheitswesen sind Meldesysteme für Fehler und Beinahe-Unfälle gut etablierte Instrumente zur Erhöhung der Sicherheit für Passagiere und Patienten. Das Ziel eines solchen Systems (kurz: CIRS für Critical Incident Reporting System) ist es, aus kritischen Ereignissen zu lernen, um diese Gefahren abstellen zu können. Es geht nicht um die Ahndung von Fehlern, deshalb sind die Meldungen anonymisiert.

Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat Sabine Bischoff, Leiterin der Stabstelle Tierschutz am Universitätsklinikum Jena, ein solches Fehlermeldesystem für die Versuchstierkunde aufgebaut. Das Portal erfasst europaweit Zwischenfälle und Komplikationen im Rahmen von Versuchsvorhaben und der Haltung und Zucht von Versuchstieren.

„Trotz hoher Standards in der Versuchstierkunde kann es zu unerwarteten Ereignissen kommen oder etwas kann schief gehen. Zum Schutz unserer Tiere sollten wir aus diesen kritischen Ereignissen lernen“, sagt Sabine Bischoff.

Für dieses Engagement im Sinne des Tierwohls wird das Projekt-Team um Sabine Bischoff, Astrid Enkelmann und David Trietschel mit dem Thüringer Tierschutz-Preis ausgezeichnet.