Rudolstadt. Der Fußball-Oberligist konnte auch sein drittes Vorbereitungsspiel gegen einen Thüringenligisten erfolgreich gestalten. Gera verpflichtet Verteidiger.

„Ein Testspielerfolg ist immer gut für das Selbstvertrauen und auch für die, die die Tore machen“, sagte Einheit-Coach Holger Jähnisch nach dem dritten klaren Erfolg gegen einen Thüringenligisten – zuvor hatte man den SV 09 Arnstadt (5:2) und den SC 03 Weimar (4:1) besiegt. Diesmal wurde die BSG Wismut Gera mit 5:1 bezwungen. Jähnisch lobte seine Mannschaft, für die im ersten Spiel nach 130 Tagen ohne Fußball am Dienstagabend im Städtischen Stadion nur 14 Akteure zur Verfügung standen, für ihr schnelles Umschaltspiel. Aber der Gegner habe es seiner Elf auch manchmal etwas zu leicht gemacht.

Damit rannte er beim Trainerkollegen Marcus Dörfer offene Türen ein. „Wir haben viele junge Spieler, aber auch zu viele einfache Fehler, zum Beispiel bei den ersten drei Toren, gemacht“, pflichtete er Jähnisch bei.

Haupt wechselt von Eisenberg nach Gera

Mit Andy Haupt konnte Wismut Gera nun einen ersten Spieler für die neue Saison verpflichten. Der Abwehrspieler, der in Rudolstadt bereits auflief, wurde nun am Mittwoch offiziell vorgestellt. Der 25-Jährige kommt von Eintracht Eisenberg. Zuvor kam er auf über 100 Oberligaspiele mit dem FC Carl Zeiss Jena II.

Von Beginn an ergriff der Gastgeber bei diesem Spiel, zu dem die genehmigte Höchstgrenze von 200 Besuchern mit 75 auch nicht annähernd erreicht wurde, die Initiative. Vor allem das schnelle Flügelspiel stellte die Geraer, die sich zwischenzeitlich schon als Oberligaaufsteiger wähnten, vor Probleme. So entstand auch Treffer Nummer eins nach 13 Minuten. Nach drei Stationen versenkte Sven Rupprecht das Streitobjekt technisch gekonnt und direkt in die Maschen. Der nächste Treffer ließ nur fünf Minuten auf sich warten. Diesmal hatte die BSG-Hintermannschaft Marco Riemer nicht auf der Rechnung. Der netzte nach einer Flanke von Leo Gehrmann per Kopf zum 2:0 ein.

Auch danach besaßen die Grün-Gelben weitere Chancen. Der Gast kam kaum einmal gefährlich vor das in der ersten Halbzeit von Neuzugang Danny Lewandrowski gehütete Einheit-Tor. Nach 28 Minuten musste er nach einem Kopfball eines eigenen Spielers erstmals eingreifen. Danach nahmen die Hausherren etwas das Tempo aus dem Spiel, wodurch auch die Wismut in die Nähe des Lewandrowski-Gehäuses kam. So richtige Torgefahr konnte sie allerdings nicht produzieren, was auch an der überzeugenden Abwehrleistung der Einheimischen lag. Kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Jörg Drößler markierte Rückkehrer Benjamin Bahner das 3:0 (44.). Er traf im Nachsetzen, nachdem sein Kopfball nach einer Eingabe von der Latte aufgehalten wurde.

Gera im Vorwärtsgang zu harmlos

Auch nach dem Kabinengang änderte sich am Spielverlauf nichts Wesentliches. Gera gefiel zwar durch einige gut anzusehende Ballpassagen, blieb aber im Vorwärtsgang zu harmlos und da und dort auch ein wenig umständlich. Da wirkte der Oberligist abgezockter und als sich der Geraer Keeper zu spät zum Herauslaufen entschloss, köpfte Rupprecht das Leder über den Torwart hinweg zum 4:0 (69.). 13 Minuten vor Schluss der Ehrentreffer der Geraer. Nach einem Eckstoß kümmerte sich niemand um Torjäger Rico Heuschkel und der nutzte seine Freiheit zum platzierten Kopfball (77.). Doch fast im Gegenzug stellte der FC den alten Vier-Tore-Abstand wieder her. Mit einem an Gehrmann verwirkten Foulelfmeter lochte Riemer zum 5:1-Endstand ein (79).

„Es war ein Test, bei dem man gemerkt hat, dass Rudolstadt in gut zwei Wochen mit den Punktspielen beginnt“, sagte Wismut-Trainer Dörfer: „Wir haben noch fast fünf Wochen Zeit. Vor allem die Torverteidigung im letzten Drittel müssen wir verbessern. Aber es fehlt einfach noch der Rhythmus und wir sind auch noch nicht eingespielt. Ich bin optimistisch, dass wir daran arbeiten können.“

Jähnisch war zufrieden: „Man muss man auch erst einmal fünf Tore erzielen. Gera ist nach vorn eine richtig gute Mannschaft“, sagt der Einheit-Coach: „Aber man sollte das Ergebnis nicht überbewerten. Natürlich war es auch wieder einmal schön, zuhause vor Zuschauern zu spielen. Ich bin auch froh, dass sich niemand verletzt hat.“