Jena. Nach einem Acht-Augen-Gespräch am Dienstag hat der FC Carl Zeiss Jena eine Personalentscheidung gefällt.

Der FC Carl Zeiss Jena reagiert auf Aussagen des unzufriedenen Ersatztorhüters Flemming Niemann (24). Mit sofortiger Wirkung sei Niemann nicht mehr Teil der ersten Mannschaft, sagte Sportdirektor Tobias Werner unserer Zeitung und sprach über die Gründe für die Entscheidung.

Keeper hadert mit Reservistenrolle

Niemann ist aktuell verletzt und hatte am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung bedauert, dass er in dieser Saison in der Regionalliga keine Einsatzchance bekommen habe. Vor dem Spiel gegen Altglienicke sah er sich selbst nah an der Startelf, aber es spielte wie seit Saisonbeginn Lukas Sedlak.

In der Bild-Zeitung legte Niemann am Montag nach. „Man konnte mir bis heute keinen Grund nennen, warum ich nicht spiele. Wer unser Training sieht, sieht, dass ich eigentlich die Nase vorne habe.“ Niemann sagte, er finde es nicht fair, wie mit ihm umgegangen werde. „Wenn man die Mannschaft fragt, dann werden sicher die meisten sagen, dass ich spielen sollte. Aber das hilft mir nichts, wenn andere die Entscheidung treffen. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht, dass es sportliche Gründe hat“, sagte er der Zeitung.

Diese Optionen stellt der Verein dem Torwart

Nach diesen öffentlichen Aussagen baten Sportdirektor Tobias Werner, Cheftrainer Dirk Kunert und Torwarttrainer Bernd Lindrath am Dienstag zur Aussprache. „In Ergebnis des Gespräches haben wir ihm zwei Optionen mitgeteilt, unter denen er wählen kann“, sagt Werner. Entweder werde der noch bis Sommer 2021 laufende Vertrag zum Jahresende aufgelöst. Oder Niemann steigt ins Training der zweiten Mannschaft ein, sobald er eine Handverletzung kuriert hat. Was sagt der Torwart zu seinem Rauswurf? Wir haben ihn gefragt.

Ärzte hatten bei dem Spieler einen Bänderanriss in der Hand festgestellt. Noch im Dezember ist eine Operation geplant, um die Verletzung genauer anzuschauen. Niemann war im Sommer 2019 aus der zweiten Mannschaft des FC Augsburg nach Jena gewechselt, hatte es aber weder vergangene noch diese Saison zum Stammkeeper geschafft.