Jena. Tabellenschlusslicht HBV Jena 90 reist heute gen Sachsen, wo die SG Pirna/Heidenau sie empfängt

Lazarettmannschaft. Auf dieses leicht martialisch anmutende Wort greift Sergio Casanova zurück, wenn er den Ist-Zustand seines Teams charakterisieren möchte. Dass er auf jenen altbackenen Terminus zurückgreift, ist der Tatsache geschuldet, dass zentrale Spieler in seinen Reihen am Sonnabend nicht mit nach Sachsen reisen werden, genauer nach Pirna, wo die „Gang von der Saale“ von der SG Pirna/Heidenau empfangen wird.

Beim Auswärtstermin in der Mitteldeutschen Oberliga werden unter anderem Florian Folger und Kevin Elsässer krankheitsbedingt fehlen. Dazu gesellen sich Torhüter Nils Schabram und Jannick Möller, die beide verletzt sind. Des Weiteren wird auch Tobias Grau nicht in das Handball-Geschehen in jener Stadt eingreifen, die weitläufig auch als das „Tor zu Sächsischen Schweiz“ bekannt ist.

„Das ist eine ziemlich beschissene Situation“, betonte Sergio Casanova. Und dann auch noch ausgerechnet gegen Pirna, die die souveränste Abwehr der Liga haben. In der Hinrunde unterlagen die Ostthüringer in den heimischen Gefilden denkbar knapp mit 17:18.

Und wie ist es derzeit um die generelle Gemütslage beim HBV Jena bestellt? „Es gibt Tage, da erlebe ich die Mannschaft hochmotiviert, da sind sie regelrecht hungrig, und dann gibt es eben Tage, da wiegt die Last der permanenten Niederlagen auf ihnen schwer. In jenen Momenten fehlt ihnen jegliche Freude“, sagte der Trainer und Manager, der dann jedoch bemüht ist, nicht alles in Dunkelschwarz zu kredenzen. „Die Hoffnung überwiegt aber noch“, schiebt Casanova entschlossen hinterher, der damit auf den Klassenerhalt anspielt, der rechnerisch immer noch möglich ist. Acht Spiele müssen die Jenaer noch in der Liga absolvieren.

„Neun davon werden wir gewinnen“, sagte Sergio Casanova in einem Anflug von Galgenhumor und muss herzlich lachen. „Als Sportler muss man einfach wieder aufstehen und nach vorn schauen.“