Frankfurt/Main. Der Deutsche Fußball-Bund will einen außerordentlichen Bundestag einberufen. Themen könnten der Abbruch von dritter Liga und Frauenbundesliga sein.

Der Deutsche Fußball-Bund hat die Hängepartie um die Fortsetzung der Fußballserie noch nicht beendet. Der Verband verlegte das Endspiel um den DFB-Pokal auf unbestimmte Zeit, das wenn überhaupt nur ohne Zuschauer stattfinden kann. Zuvor muss noch das Halbfinale gespielt werden. Druck der Vereine spürt der Verband in der dritten Liga, darunter vom FC Carl Zeiss Jena.

Meinungsbild zu spätestem Saisonende

So haben die Klubs am Freitag darüber abgestimmt, wann die Saison im Fall von Geisterspielen spätestens beendet werden sollte. Mehr als zwei Drittel der Vereine sehen nach Informationen unserer Zeitung als letzten Termin den 30. Juni, einige wenige den 31. Juli. Derweil steigt die Zahl der Drittligisten, die sich bei einer Abstimmung für einen Abbruch des Spieljahres aussprechen wollen. Die Drittligisten sind für Montag zur nächsten Video­konferenz geladen.

Letztlich entscheidet aber ein Außerordentlicher DFB-Bundestag über einen solchen Schritt. Das Verbandspräsidium hat am Freitag beschlossen, einen solchen einzuberufen. Ein konkreter Termin steht aber noch nicht fest. Die Teilnahme und Abstimmung soll auf digitalem Weg erfolgen, um die Delegierten in der Coronakrise zu schützen.

Streit, wer von welcher Lösung am meisten profitiert

In der dritten Liga schwelt ein Streit über die Saisonfortsetzung. Acht Vereine haben den Abbruch des Spieljahres gefordert, darunter auch der Tabellenletzte FC Carl Zeiss Jena. Fünf bayrische Vereine, Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig setzen sich hingegen für die Fortsetzung des Spieljahres ein. Überwiegend weil sie hoffen, sich noch für den Aufstieg zu qualifizieren. Sie kritisieren, dass die acht anderen Vereine den Aufstieg nach dem derzeitigen Tabellenstand vergeben wollen, aber es keinen Absteiger geben soll.

Der DFB hatte bei der Video­konferenz zum Wochenbeginn verschiedene Szenarien vorgestellt. Neben der normalen Saisonfortsetzung mit der Wertung von Auf- und Abstieg benannte der Verband auch ein Modell, in dem zwar Aufsteiger, aber keine Absteiger ermittelt werden. Knackpunkt bleibt aber, ob die Politik Geisterspiele genehmigt.

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