Peter Poser vor dem Saale-Derby

Es gab Zeiten im Fußball saaleauf und -abwärts, da war eine 19-Punkte-Differenz normal zwischen dem Paradies und dem Halleschen FC. Ebenso normal war auch, dass sich der FC Carl Zeiss in den oberen Tabellenregionen aufhielt, die Halloren sich hingegen entsprechend des Saalelaufs mehr abwärts tummelten. In der Tat: 19 Punkte trennen auch vor dem 16. Spieltag der Dritten Liga die beiden heutigen Kontrahenten. Allerdings sind die Ausgangspositionen in der 2019er Vorweihnachtszeit dann doch ganz andere.

Der HFC, trainiert von der Jenaer 2005/2006er Aufstiegslegende Torsten „Ziege“ Ziegner, ist auf gutem Weg, sich am Ende dieses Spieljahres um den Aufstieg in die 2. Bundesliga bewerben zu können. Die Paradiesischen dagegen, inzwischen mit dem ehemaligen HFC-Coach Rico Schmitt auf dem Regiestuhl, haben sich nach dem schlechtesten Saisonstart aller Zeiten die Rote Laterne an das Tor des Ernst-Abbe-Sportfeldes genagelt.

Und das offensichtlich so stabil, dass, beim Blick nach dem mit zehn Punkten fast unerreichbar entfernt liegenden rettenden Ufer, fast nur noch Galgenhumor residiert. Natürlich ist in den restlichen 23 Partien das jämmerliche Sechs-Punkte-Konto noch um sagenhafte 69 Punkte aufzuwerten. Ob allerdings Zieges HFC und die kommenden Gegner die dann so ohne weiteres hergeben, ist eine ziemlich dramatische Hypothek auf die Jenaer Zukunft in der Dritten Liga.