Biathlet Erik Lesser hat nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine seinen Instagram-Account für 24 Stunden der ukrainischen Biathletin Anastasiya Merkushyna überlassen. Lesser hat große Sympathien in Russland.

Biathlet Erik Lesser hat angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine seinen Instagram-Account für 24 Stunden der ukrainischen Biathletin Anastasiya Merkushyna überlassen. „Ich habe festgestellt, dass ich 30.000 Follower aus Russland auf Instagram habe. Ich glaube, der russischen Bevölkerung ist nicht ganz klar, was in der Ukraine abgeht“, sagte Lesser nach seinem 12. Platz im Sprint von Kontiolahti im ZDF.

Lesser, der nach dem Saisonende seine Karriere beenden wird und in Zukunft als Trainer arbeiten will, habe sich in den vergangenen Tagen „viele Gedanken“ gemacht, was er persönlich machen könne. „Zu Hause packen wir ein paar Sachen zusammen, die in die Ukraine kommen. Medikamente, Windeln, Hygieneartikel“, sagte der 33-jährige Thüringer.

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Auf Instagram hat Lesser nun mehr als 124.000 Follower, viele davon aus Russland. „Meine Intention war, meine Reichweite dafür zu nutzen, dass in Russland mehr Leute wirkliche Nachrichten bekommen“, erklärte Lesser: „Wenn ich jetzt irgendetwas poste, glaubt mir das kein Mensch. Aber wenn eine Ukrainerin das macht, ist das schon ganz ordentlich.“

Lesser mit großen Sympathien in Russland

Lesser hofft, noch „zwei, drei andere“ gewinnen zu können, die aus der Ukraine berichten. „Es sind traurige Zeiten, ich hoffe, dass es ein bisschen was bringt“, sagte der Sportsoldat. Ihm seien auch noch „nicht so viele“ entfolgt. In Russland genießt der Doppel-Weltmeister von 2015 große Sympathien - aufgrund einer noblen Geste.

Nachdem der russische Leistungsträger Eduard Latipow vor dem Weltcup in Oberhof im Januar positiv auf Corona getestet worden war, half Lesser seinem im Hotelzimmer festsitzenden Rivalen. Eine Radrolle, ein Rennrad, Schuhe sowie eine Hose stellte der Wahl-Oberhofer zur Verfügung und erhielt dafür Tausende Dankesbotschaften aus Russland.

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