Erfurt. Industrieunternehmen haben im vergangenen Jahr zur Eigenversorgung so wenig Energie produziert wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr.

Thüringens Industrieunternehmen haben im vergangenen Jahr zur Eigenversorgung so wenig Energie produziert wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. In Industriekraftwerken seien 2021 insgesamt 593 Gigawattstunden Strom erzeugt worden, teilte das Statistische Landesamt am Montag in Erfurt mit. Das sei der niedrigste Wert seit dem Jahr 2005, in dem 561 Gigawattstunden Strom von der Industrie produziert wurde. Der Anteil erneuerbarer Energieträger lag bei 57,4 Prozent und sei ebenfalls im Vergleich zu den Vorjahren gesunken.

Der deutliche Rückgang resultiere daraus, dass einige Stromerzeugungsanlagen der Industrie außer Betrieb waren. Der Stillstand sei in der Regel durch Wartungsarbeiten verursacht worden, sagte eine Sprecherin des Landesamtes auf Anfrage. Außerdem sei die Anlage eines großen Industriestromerzeugers das gesamte vergangene Jahr nicht gelaufen. Gründe dafür konnte das Landesamt nicht nennen.

Weniger erneuerbare Energien

Bei den Erneuerbaren seien vor allem Bio-Energieträger eingesetzt worden, darunter Bennlauge, ein Nebenprodukt bei der Papierherstellung, sowie Biogas. Der Anteil des Industriestroms aus erneurerbaren Energieträgen hatte nach Daten des Landesamtes seit Jahren deutlich über 60 Prozent gelegen, im Jahr 2020 waren es fast 66 Prozent bei insgesamt 797 Gigawattstunden Industriestrom.

Laut Landesamt dient die Stromproduktion in Industriekraftwerken hauptsächlich der Eigenversorgung der Betriebe. Der restliche Teil des erzeugten Stromes werde an andere Betriebe abgegeben oder ins Netz eingespeist.