Isseroda. Beim Thüringer Innovationspreis unter Top 20: Ein neuer Anbieter für Weltraumtechnik aus Jena produziert bald Spiegeloptiken aus Metall im Weimarer Land.

In den nächsten Jahren sollen Tausende Kleinsatelliten, kaum größer als drei Packungen Milch, ins Weltall reisen. Diese brauchen kompakte Optikbauteile, die sich kostengünstig bei hoher Qualität in Serie fertigen lassen. Das Unternehmen SpaceOptix aus Jena hat die passende Lösung und kommt beim Thüringer Innovationspreis unter die Top 20.

Am Fraunhofer-Institut entwickelte Technologie

Mit einer am Fraunhofer-Institut für Optik und Feinmechanik in Jena entwickelten Prozesskette entstehen solche Optiken aus Metall. Vier beteiligte Wissenschaftler überführen die Technologie in die industrielle Anwendung. Das Verfahren mit 30 Bearbeitungsschritten ist so flexibel, dass sowohl kleine, nur wenige Millimeter große Spiegel, als auch Exemplare mit 50 Zentimetern Breite herstellbar sind. „Und das bei sehr komplexen Formen, die sich nach den von den Kunden gewünschten optischen Eigenschaften richten“, sagt Geschäftsführer Matthias Beier.

Die Bauteile bestehen aus Aluminium, das eine klassische Bearbeitung in Fräs- und Drehmaschinen durchläuft. Besonderes Augenmerk liegt auf der optischen Fläche, die aufs Mikrometer genau modelliert wird. Durch die Beschichtung mit Gold oder Silber reflektieren die kompakten Spiegel mehr Licht. Weil sich schon bei der Fertigung passgenaue Haltepunkte integrieren lassen, ist eine einfache Steckmontage möglich, was Zeit beim Justieren spart. Die Metallspiegel lassen sich in Serie nicht nur günstiger fertigen als gleichwertige Keramikoptiken, sondern sie benötigen auch weniger Platz – ein entscheidendes Kriterium bei den nur wenige Kubikdezimeter großen Satellitenkörpern.

Produktion in Isseroda

SpaceOptix will vor allem Premium-Kleinsatelliten mit der Thüringer Innovation ausstatten, die neue Möglichkeiten der Erdbeobachtung und der Kommunikation erschließen. Die in Jena ansässige Firma baut gerade einen Produktionsstandort in Isseroda (Weimarer Land) auf und will Anfang 2021 die Serien­fertigung der Bauteile starten.

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