Gotha. Philippe und Mathilde besuchen in Gotha Schloss Friedenstein und sind später noch in Weimar und Leuna zu Gast.

Das belgische Königspaar Philippe und Mathilde wird am heutigen Dienstag in Gotha erwartet. Dort wird das Königspaar das Schloss Friedenstein besichtigen, wo es von Gothas Oberbürgermeister, Knut Kreuch (SPD), begrüßt wird. Darüber informierte die Pressestelle der Stadtverwaltung Gotha.

Die Bürger und Besucher der Stadt haben um 11.30 Uhr am Nordportal des Schlosses Friedenstein Gelegenheit, dem Königspaar zu begegnen. Zentrales Thema des Besuches bilden die verwandtschaftlichen Beziehungen des belgischen Königshauses zum Hause Sachsen-Coburg und Gotha.

Die Visite sei die Fortsetzung jahrhundertealter Traditionen. Denn das im Jahr 1640 durch Herzog Ernst I. (1601-1675) gegründete Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg war über zwei Jahrhunderte der bedeutendste Staat der Ernestiner, einer weit verzweigten uralten deutschen Adelsfamilie.

Am 4. Dezember 1818 weilte Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1790-1865), der im Jahr 1831 zum König der Belgier gewählt worden war, zum ersten Male in Gotha. Vom 28. August bis 3. September 1845 kehrte er zurück nach Gotha, dieses Mal gemeinsam mit seiner Frau Louise Königin der Belgier (1812-1850). Seinem ältesten Sohn Leopold Kronprinz von Belgien und Herzog von Brabant (1835-1909) zeigte König Leopold I. am 25. Mai 1853 Gotha, die Heimat seiner Familie. Anlässlich des 25-jährigen Thronjubiläums seines Onkels weilte Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha (1818-1893) im Juli 1856 in Belgien. Auf der Rückkehr hatte er im Reisegepäck ein acht Quadratmeter großes Plakat der Festlichkeiten. Nur in Gotha ist dieses Plakat erhalten geblieben. Viele Jahre vergingen, bis auf Einladung von Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha wieder ein belgischer Monarch an die Wurzeln seines Geschlechtes zurückkehrte. Ihre Majestäten Albert II. König der Belgier und Paola Königin der Belgier besuchten am 13. Juli 1995 die Residenzstadt Gotha.

Hochkultur steht ab heute bei der zweitägigen royalen Reise ebenso auf dem Plan wie ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar sowie des Chemieparks in Leuna im Süden Sachsen-Anhalts. König Philippe (59) gilt als Souverän ohne Pomp. 1999 heiratete er Mathilde (46). Beide gelten als eher zurückhaltend und wenig glamourös.