Erfurt. Berufstätige Eltern in Thüringen sind in Sorge: Ab Dienstag sind Kitas und Schulen geschlossen. Betroffen sind 102.000 Kinder - ihre Eltern arbeiten in Vollzeit.

Berufstätige Eltern von Zehntausenden Kindern stehen von Dienstag an vor großen Herausforderungen: So sind bei rund 102.000 Kindern bis 16 Jahren in Thüringen die Eltern in Vollzeit beschäftigt. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor, die die Linke im Bundestag angefragt hatte und die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Um 24.000 Kinder kümmern sich Alleinerziehende, die Vollzeit berufstätig sind.

Die Thüringer Landesregierung hatte am Freitag verkündet, dass die Schulen und Kitas im Freistaat ab Dienstag bis zum Ende der Osterferien geschlossen bleiben. Geplant ist, dass Notbetreuungen für bestimmte Berufsgruppen eingerichtet werden.

Ministerium legt Kriterien für Notbetreuung fest

Susanne Ferschl, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, forderte für betroffene Eltern eine Entgeltfortzahlung ähnlich wie im Krankheitsfall, nämlich sechs Wochen vollen Lohnausgleich. „Wenn Kitas und Schulen zu Recht schließen, muss die Bundesregierung eine Lösung für die Eltern parat haben“, sagte sie der dpa.

Der bildungspolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion, Christian Tischner, kritisierte, dass am Wochenende noch nicht feststand, wie genau die Kommunen die Notbetreuung organisieren sollen und welche Berufsgruppen berücksichtigt werden sollen. Ein Sprecher des Bildungsministeriums sagte, man arbeite an dem Problem und wolle voraussichtlich am Montag genauere Informationen gebe - via Elternbrief. Nachfolgend das Originalschreiben im Wortlaut:

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2020-03-15 TMBJS Schreiben an Eltern zur Notbetreuung.pdf
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