Frank Quilitzsch findet, dass wir andere Probleme haben.

Er soll während der Sitzung mit seinem Handy gespielt haben. Und er hat die Kanzlerin „Merkelchen“ genannt. Das ist so ungeheuerlich, dass sich jetzt sogar die „Zeit“ damit befasste. Die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit hat unseren spielsüchtigen Ministerpräsidenten zum Telefonverhör einbestellt, obwohl doch eigentlich die BILD-Zeitung für schlechtes Benehmen zuständig ist. Und Bodo Ramelow hat sich bockig zu seinen Unarten bekannt.

Ja, was machen wir denn jetzt mit ihm?

Ist ein Landesfürst, der so schlimme Dinge tut, überhaupt noch tragbar?

Man stelle sich mal vor, wir alle würden, nur weil uns langweilig ist, auf unser Smartphone schauen. Zum Glück tut das niemand. Wir haben unser Handy immer in der Tasche und schauen nur im Notfall drauf. Oder wenn es klingelt. Oder Bing macht. Hin und wieder schauen wir natürlich auch nach, wenn es nichts macht, denn es könnte ja sein, wir haben ein Klingeln oder ein Bing überhört.

Bing, bing, bing! wir spielen doch nicht! Übrigens habe ich früher im Unterricht, wenn mir langweilig war, die Lehrer gezeichnet. Und mir war oft langweilig.

Nun zu der Beleidigung. Ich kann die Empörung verstehen. „Merkelchen“ hört sich zwar süß an, könnte aber leicht missverstanden werden. Spielt Ferkelchen, Pardon, Frau Dr. Merkel nicht auch dauernd mit ihrem Handy? Im Bundestag!

Ich bin dafür, dass alle Abgeordneten künftig ihr Handy am Saaleingang abgeben. In manchen Schulen ist das schon die Regel.

Trotzdem finde ich Merkelchen weniger schlimm als „mein Mädchen“. So hat Helmut Kohl damals seine Umweltministerin Angela Merkel bezeichnet, und Genscherle ist nicht dagegen eingeschritten. Übrigens hat Udo Lindenberg in einem seiner Songs mal Erich Honecker liebevoll Honey genannt. Na ja, der hat halt auch nichts mit Knigge am Hut.