Britta Hinkel kaut Kaugummi nachhaltig

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Wie entsorgst du eigentlich ausgekautes Kaugummi?“

„Ich wickle es in ein Stückchen Papier und werfe es in den Restmüll“, sag ich.

„Vorbildlich!“, sagt Pia.

„Um ehrlich zu sein, ich hab früher wahrscheinlich auch zu den Umweltferkeln gehört, die ihr ausgelutschtes Kaugummi einfach mal so weggespuckt haben… Bis ich dann vor ein paar Jahren sehr erschrocken registrierte, wie viele es von meiner Sorte gab!“, sag ich.

„Stimmt! Man muss ja bloß mal in einer Fußgängerzone vor Läden, Schnellrestaurants, der Post oder Banken mal auf den Boden schauen“, sagt Pia.

„Wirklich erschreckend, die Unmengen an ekligen, festgetretenen Batzen auf dem Pflaster!“, sag ich.

„Und keine Stadtreinigung kriegt das jemals sauber“, sagt Pia.

„Aber es gibt Hoffnung! Ich sah neulich einen spannenden Beitrag über eine junge Chemikerin, die ausrangierte Kaugummis in drollig-bunte, kugelige Kunststoffmüllbehälter umwandelt. Die sollen dann vor stark frequentierten Einrichtungen wie Bahnhöfen aufgehängt werden und dienen wiederum zur Aufnahme von ausgekauten Kaugummis. Aber aus der neuartigen Masse formt sie auch Handyhüllen, Schuhsohlen und mehr“, sag ich.

„Klingt verrückt! Schuhsohlen mit Kariesspuren? Leicht bizarr ist die Vorstellung schon, dass derlei Produkte die Mundhöhlen unzähliger Kauender passiert haben“, sagt Pia.

„Da kann ich dich trösten! Das Ganze ist noch in der Entwicklungsphase: Die hochmotivierte Wissenschaftlerin hat dafür erstmal Kaugummis verwendet, die vom Hersteller nicht verkauft worden waren, weil sie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatten“, sag ich.

„Doppelt nachhaltig!“, sagt Pia.