Jena. Für den Klassenerhalt wollen sich die Bundesliga-Fußballerinnen aus Jena noch einmal verstärken

Seit dieser Woche sind die Bundesliga-Fußballerinnen des FF USV Jena wieder am Ball. Die Mannschaft von Trainer Chris Heck bereitet sich im Universitätssportzentrum akribisch auf die neun verbleibenden Punktspiele vor, in denen die Thüringerinnen als Tabellenletzter fünf Zähler auf die direkte Konkurrenz aufholen müssen, um doch noch den anvisierten Klassenerhalt zu schaffen.

Kein Wunder, dass sich Heck gerade nach Verstärkungen umschaut. „Der Vorstand hat gemerkt, dass es schwer ist, mit diesem Kader die Klasse zu halten“, sagt der USV-Trainer. Es seien deshalb finanzielle Möglichkeiten für neue Spielerinnen geschaffen worden. Sicherlich auch durch den Abgang von Stürmerin Jalila Dalaf.

„Wir brauchen eine, die Tore schießt“, sieht Heck besonders im Offensivbereich Handlungsbedarf. Aber auch im zentralen Mittelfeld und der Innenverteidigung halte man nach Fußballerinnen mit Führungsqualitäten Ausschau. „Wir wissen natürlich, dass die in der Winterpause schwer zu bekommen sind“, sagt Heck, der auch auf Leihgeschäfte spekuliert. „Vielleicht können wir ja jemanden verpflichten, der bei einem anderen Verein nicht zum Zug kommt.“

Natürlich sei die Halbzeit-Bilanz angesichts des Tabellenplatzes enttäuschend ausgefallen. „Ich hatte mir mehr erhofft.“ Der FF USV habe als Aufsteiger zu lange gebraucht, um in der Liga anzukommen. Zudem sei aufgefallen, „dass die Führungsspielerinnen ihre Rolle nicht annehmen konnten“. Deshalb mussten die Saalestädterinnen „unerwartet viel“ auf junge Spielerinnen wie Vanessa Fudalla, Karla Görlitz (beide 18 Jahre) und Christin Meyer (19) setzen. „Wir haben auch viel zu viele einfache Gegentore bekommen“, sagt Heck. Das sei keine Kritik allein an der Abwehr, denn „Verteidigung fängt vorne“ an.

Um in den verbleibenden Spielen besser als bisher abzuschneiden, veranstaltet das Team in Jena in der nächsten Woche ein Kurztrainingslager, mit reichlich Übungseinheiten, gemeinsamen Essen, aber auch Teambildungsmaßnahmen. „Wir wären gerne auch weggefahren. Aber in Bad Blankenburg oder Tschechien hätten wir auch keine besseren Bedingungen als hier.“

Und so bleiben das heimische Training und mögliche Nachverpflichtungen bis zu den ersten beiden Punktspielen in diesem Jahr. Frankfurt (16. Februar) und Köln (23. Februar) heißen die Gegner. „In beiden Spielen können wir punkten. Und sie werden auch zeigen, wohin die Reise geht“, glaubt Heck, der davon ausgeht, dass 16 Zähler zum Klassenerhalt reichen. Zwei hat der FF USV. Die Aufholjagd muss also schnell beginnen.