Erfurt/Berlin. Ungeziefer im Brötchen oder falsch deklarierte Döner-Spieße: Lebensmittelkontrolleure haben schon vieles gesehen. Allerdings fehlt es an Personal, monieren Verbraucherschützer.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat Thüringer Behörden bei Lebensmittelkontrollen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Kaum eine kommunale Lebensmittelbehörde im Land schaffe die vorgeschriebene Zahl von Routinekontrollen etwa von Lebensmittelherstellern, Gemeinschaftsküchen und Gaststätten, teilte die Organisation am Mittwoch unter Berufung auf eine eigene Analyse für das Jahr 2018 mit. Lediglich die für den Wartburgkreis und die Stadt Eisenach zuständigen Behörden liegen über dem Soll. Foodwatch geht davon aus, dass in Thüringen nur etwa ein Drittel der vorgeschriebenen Überprüfungen stattfindet.

Die Organisation hatte nach eigenen Angaben die rund 400 Behörden, die bundesweit auf kommunaler Ebene für Hygienekontrollen zuständig sind, zu ihrer personellen Ausstattung und zur Zahl ihrer Kontrollbesuche befragt. In Thüringen schnitten dabei der Kyffhäuserkreis mit einer Kontrollquote von 37 Prozent und Erfurt (40 Prozent) ab. Die besten Werte erreichten der Wartburgkreis mit Eisenach (107 Prozent), der Saale-Orla-Kreis (195 Prozent) und der Landkreis Gotha (89 Prozent). Die Zahl der vorgeschriebenen Kontrollen hängt von Zahl und Art der Lebensmittelbetrieben in der jeweiligen Region ab.

Foodwatch verlangt eine bessere Ausstattung der Kontrollbehörden. Nach dem kürzlich von der Landesregierung vorgelegten Jahresbericht der amtlichen Lebensmittelüberwachung mussten im vergangenen Jahr 14 Betriebe vorübergehend schließen, weil sie gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften verstoßen hatten. Insgesamt kontrollierten die Behörden im vergangenen Jahr 14.745 Betriebe und Einrichtungen und stellten bei 1931 von ihnen Verstöße fest.

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