Erfurt. Die Corona-Pandemie und der Konjunktureinbruch reißen große Finanzlöcher in den Thüringer Landeshaushalt.

Nach ersten Prognosen bewegten sich die Einnahmeausfälle für das Land bei etwa 950 Millionen Euro in diesem Jahr, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Freitag am Rand der Landtagssitzung in Erfurt.

Detaillierte Zahlen zu den Ergebnissen der Mai-Steuerschätzung werde Finanzministerin Heike Taubert (SPD) in der kommenden Woche vorlegen. Zuerst hatte MDR aktuell über die Höhe der Steuerausfälle in Thüringen berichtet.

Im Vergleich zur Herbststeuerschätzung liege der Rückgang der Steuereinnahmen sogar bei voraussichtlich etwa 990 Millionen Euro, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums auf Anfrage. Taubert (SPD) sagte dem MDR, Thüringens Haushaltsrücklage, die zu Jahresbeginn bei 1,8 Milliarden Euro lag, werde in diesem Jahr vollständig aufgebraucht.

CDU-Fraktionschef Mario Voigt bekräftigte die Forderung seiner Fraktion an die rot-rot-grüne Minderheitsregierung, einen Nachtragshaushalt vorzulegen. Es dürfe dafür nicht noch mehr Zeit verloren gehen, sagte er.