Pendler und Schüler müssen sich heute wegen Warnstreiks bundesweit auf erhebliche Behinderungen einstellen. In Thüringen sind Erfurt, Jena und Gera betroffen. Die aktuellen Entwicklungen im Blog.
19.40 Uhr: Vorläufiges Fazit in Gera: Nur drei GVB-Linien bedient
Viele Geraer mussten sich am Dienstag für ihren Arbeitsweg Alternativen zu Bahn und Bus suchen. Im öffentlichen Nahverkehr wurde gestreikt. Die Gewerkschaft ver.di hatte bundesweit zu ganztägigen Streiks aufgerufen, was sich auch massiv auf das Liniennetz der GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera auswirkte. Bereits am frühen Morgen versammelte sich die komplette Frühschicht der Fahrer mit Streik-Bannern am Eingang des GVB-Betriebshofes und machte auf die Forderungen aufmerksam.
15.55 Uhr: Notfallbetrieb in Gera eingestellt - Streik geht weiter
Nach 13 Stunden Notfahrplan sind die Reserven der Geraer Verkehrsbetriebe (GVB) ausgeschöpft. Aus diesem Grund werde der Notfahrplan ab 16 Uhr auslaufen und der Betrieb auf allen Linien der GVB eingestellt, informierte das Unternehmen. Der Streik wird noch bis 24 Uhr fortgesetzt. Am Mittwoch, den 30.09.2020 werden ab Betriebsbeginn wie gewohnt wieder alle Linien der GVB bedient.
15.06 Uhr: In Erfurt stehen alle ÖPNV-Räder weiter still
Der gesamte Betrieb werde bestreikt, bestätigte die Sprecherin der Stadtwerke SWE, Anke Roeder-Eckert. "Alle 76 Straßenbahnen und 63 Busse stehen im Depot. Das haben wir selbst so bisher noch nicht erlebt. Die Leidtragenden des Streiks sind vor allem unsere Fahrgäste, denen wir heute nicht zuverlässig ihre Mobilität anbieten konnten. Wir bedauern das außerordentlich", so die Sprecherin.
Wie viele Kollegen sich am Streik beteiligen, konnte die SWE-Vertreterin nicht sagen, da viele Beschäftigte im Schichtbetrieb arbeiteten. Die letzte Schicht beginnt nach 20 Uhr. Wegen der Streikposten könnten aber die Fahrzeuge die Betriebshöfe nicht verlassen. "Wegen des Ausrufs eines 24-stündigen Streiks können heute sicher keine Busse und Stadtbahnen mehr fahren. Wir hoffen, dass wir in den frühen Morgenstunden des 30. September zum normalen Fahrbetrieb zurückkehren können", so Roeder-Eckert.
14.40 Uhr: Einschränkungen bei der Müll-Entsorgung in Erfurt
Ein Warnstreik der Gewerkschaft ver.di führt am Donnerstag, 1. Oktober und am Freitag, 2. Oktober, bei der Entsorgung von Abfällen in Erfurt zu Einschränkungen. Betroffen sind die Leerungen von Abfallgefäßen, sowie die Annahme von Wertstoffen auf den Wertstoffhöfen und auf der Deponie.
Die Hausmüllgefäße, die Papiertonnen und die Gelbe Tonnen werden donnerstags und freitags nicht geleert. Ab Montag erfolgt eine Nachentsorgung. Deshalb bittet die SWE Stadtwirtschaft GmbH, die Gefäße ab 6 Uhr bereitzustellen. Die Nachholung soll bis Freitag stattfinden. Der Containerdienst, die Papierkorbentleerungen und die Sperrmüllabholung finden während des zweitägigen Warnstreiks nicht statt. Sperrmülltermine und Containerabholungen bzw. –stellungen werden ab nächster Woche nachgeholt. Die Wertstoffhöfe und der Umweltladen bleiben an den Streiktagen geschlossen.
14.36 Uhr: Jenaer Nahverkehr fährt ab Mittwoch wieder regulär
Der Jenaer Nahverkehr wird heute Nacht gegen ca. 3 Uhr (Mittwoch, 30. September) wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. Der 24-Stunden-Streik der Gewerkschaft ver.di soll gegen Mitternacht enden. „Damit werden wir schnellstmöglich wieder im Normalbetrieb fahren. Der morgendliche Pendlerverkehr und der Schülerverkehr werden wieder normal ablaufen“, so Andreas Möller, Geschäftsführer des Jenaer Nahverkehrs.
„Fast alle unsere Fahrgäste haben sich in den vergangenen Monaten vorbildlich verhalten und die geltenden Hygienevorgaben umgesetzt und uns so enorm unterstützt. Gerade daher bedauere ich auch persönlich die gravierenden Einschränkungen für unsere Fahrgäste sehr. Wir als Nahverkehr hatten leider keine Möglichkeit, diesen Streik abzuwenden. Ganz im Gegenteil: Es gibt ja bereits einen Auftakttermin für Verhandlungen mit ver.di auf Landesebene im Oktober“, so Möller.
13.43 Uhr: Ruhige Lage im Evag-Betriebshof
Fast keine Bewegung ist im Evag-Betriebshof in der Nordhäuser Straße um die Mittagszeit zu sehen. Einige ver.di-Banner hängen am Eingangstor. Zeichen eines normalen Arbeitstages in dem Betriebsgelände fehlen genauso wie rangierende Straßenbahnen. Ungefähr zehn Mitarbeiter sitzen in einem kleinen Raum und trinken Kaffee. "Die Stimmung ist heute besser als gedacht", sagt Torsten Krusa, der Betriebsratsvorsitzende, der für die Gruppe spricht. "Wir haben heute um 4 Uhr und nicht um Mitternacht mit dem Streik angefangen, um den Mitarbeitern, die Schichtende hatten, und den Menschen, die frühmorgens unterwegs sein mussten, nicht zu schaden", so Krusa. Laut offizieller Planung, solle nur am Dienstag gestreikt werden. Von der Bevölkerung habe man hier beim Streik-Pavillon, so Krausa, keine negative Reaktionen erhalten.
13.12 Uhr: Polizeieinsatz in Gera: Streikende beenden Schienenblockade
In Gera, wo sich 80 Beschäftigte am Streik beteiligen, hätten die Nahverkehrsverantwortlichen die Polizei gegen die Streikenden mobilisiert, die dort Schienen besetzt hielten. Einige Straßenbahnen seien ausgerückt, würden aber nicht von regulären Fahrern, sondern von Mitarbeitern der Betriebshöfe gesteuert. Thorsten Rühle, Geschäftsführer der GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera, äußert sich so zum Polizeieinsatz.
11.51 Uhr: Warnstreik in Jena: Begeisterung in Bevölkerung hält sich in Grenzen
Noch bis 24 Uhr geht der Warnstreik für einen bundesweiten Rahmentarifvertrag für die Beschäftigten des Nahverkehrs. Auch in Jena wird gestreikt. Seit drei Uhr stehen vor dem Gelände des Jenaer Nahverkehrs in der Keßlerstraße in Burgau und vorm Straßenbahn-Depot in der Dornburger Straße Streikposten, zusammen mit Vertretern der Gewerkschaft ver.di.
Die Begeisterung in der Bevölkerung für den Streik hielt sich in Grenzen. In der Dornburger Straße bekamen die Streikposten nur wenig positive Worte der Unterstützung von vorbei gehenden Passanten zu hören. "Das war gerade eine Ausnahme", sagte ein Mann, der auch beim Jenaer Nahverkehr arbeitet und meinte damit eine junge Mann, die den Streikenden "viel Erfolg" wünschte.
9 Uhr: Kein Notfallfahrplan in Jena
Auch wenn der Jenaer Nahverkehr gestern bereits einen voraussichtlichen vollständigen Ausfall auf den Bus- und Bahnlinien ankündigte, hatten Nutzern in den sozialen Netzwerken am Morgen offenbar doch die Hoffnung, dass vereinzelt Linien bedient werden. Wie ein Sprecher des Jenaer Nahverkehrs bestätigte, konnte jedoch kein Notfallfahrplan zustande kommen. Zur Zeit gehe man auch davon aus, das der Streik auch in Jena bis 0 Uhr in der Nacht andauern wird. Auch das Servicecenter der Nahverkehrsgesellschaft bleibt am Dienstag geschlossen.
8.24 Uhr: Befürchtetes Verkehrschaos in Erfurt bleibt aus
So leer war der Anger in Erfurt um diese Uhrzeit wohl seit Jahren an einem Werktag nicht mehr. Wie am Nachmittag des Vortages angekündigt, fährt in Erfurt nichts. Das befürchtete Verkehrschaos im Berufsverkehr bleibt jedoch aus. Ob am Binderslebener Knie und Gothaer Platz aus Nord bzw. West oder auch aus Südost, die Einfallstraßen zur Landeshauptstadt sind nicht übermäßig frequentiert. Einzig auf der Clara-Zetkin-Straße staut sich vor dem Schmidtstedter Kreuz ein wenig der Verkehr. Die Verzögerungen im Vergleich zum normalen Berufsverkehr liegen allerdings nur im einstelligen Minutenbereich. Viele Familien sind auf Fahrräder oder die kleinsten Kinder auf Laufräder umgestiegen.
Im Rieth gleichen die Fußwege kurz vor dem Unterrichtsbeginn eher Wanderstrecken. Auffällig viele Väter und Mütter bringen ihre Kinder zu Fuß in die Kitas oder Schulen.
8.12 Uhr: GVB-Notfahrplan in Gera greift
Entsprechend des angekündigten GVB-Notfahrplanes sind in Gera aktuell Fahrzeuge auf den Straßenbahnlinien 1 und 3 sowie auf der Buslinie 17 im Halbstundentakt unterwegs.
ver.di-Warnstreiks im ÖPNV: Erfurt, Jena und Gera betroffen
7.17 Uhr: Warten auf Bus und Bahn auch in Sachsen
Am Dienstag fallen auch in einigen Städten Sachsens Busse und Straßenbahnen aus. In Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen stehe alles still, teilten mehrere ver.di-Gewerkschaftssekretäre am Morgen mit. In der sächsischen Landhauptstadt solle der Ausstand bis 20 Uhr dauern, in Leipzig nur bis zum Mittag (12 Uhr). In Chemnitz, Zwickau und Plauen solle bis Mitternacht gestreikt werden. (dpa)
6.55 Uhr: Bahnen und Busse in Gera stehen still
Seit 0 Uhr wird auch in Gera beim öffentlichen Nahverkehr gestreikt. Nur ganz wenige Bahnen verließen gegen 4 Uhr den Betriebshof. Derzeit sind die Fahrer der Frühschicht am Betriebshof des GVB vor Ort, um den bundesweiten Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die Streikenden fordern einen bundesweiten Rahmentarifvertrag.
6.45 Uhr: Kein Fahrzeug verlässt Betriebshöfe in Erfurt und Jena
In Erfurt und Jena hatte zunächst kein Fahrzeug die Betriebshöfe verlassen, wie mehrere ver.di-Gewerkschaftssekretäre am Dienstagmorgen sagten. (dpa)
6.31 Uhr: Komplettausfall des Nahverkehrs in Jena am Dienstag
Fahrgäste in Jena müssen sich darauf einstellen, dass am Dienstag ganztägig keine Busse und Straßenbahnen des Jenaer Nahverkehrs rollen. Auch der Schülerverkehr ist betroffen.
6.28 Uhr: Streik im Erfurter Nahverkehr: Aktuelle Informationen werden online und auf Haltestellen mitgeteilt
Auf Anfrage unserer Zeitung konnten die Stadtwerke Erfurt keine Auskünfte über alternative Fahrmöglichkeiten geben. Sie verfügten über keine neuen Informationen über den Grad der Streikaktivitäten und hätten keine Einflussnahme darauf. Die Fahrgäste sollten laut Evag über Facebook, Twitter und Laufschriften an den Haltestellen über die jeweils aktuelle Situation aufgeklärt werden.
6.23 Uhr: Streik: Nahverkehr Erfurt steht am Dienstag still
Nach Informationen der Stadtwerke Erfurt plant die Gewerkschaft ver.di für Dienstag in Erfurt einen ganztägigen Streik im ÖPNV. Ab Betriebsbeginn am Dienstagmorgen um 3.45 Uhr bis Betriebsende um 24 Uhr sollen weder Busse noch Stadtbahnen der Erfurter Verkehrsbetriebe AG fahren. Fahrgäste der Evag müssen sich auf einen kompletten Ausfall aller Linien einstellen - auch im Schülerverkehr.
6.22 Uhr: Streik im Nahverkehr in Gera: Das erwartet die Fahrgäste
In Gera müssen sich die Fahrgäste am Dienstag auf erhebliche Behinderungen im Nahverkehr einstellen. ver.di hat seine Mitglieder im Nahverkehrsbetrieb zu einem ganztägigen Ausstand aufgerufen. Wenn überhaupt, werde nur ein Notfahrplan angeboten, sagt Thorsten Rühle, Geschäftsführer der GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera. Gerade im Berufs- und Schülerverkehr sei mit erheblichen Behinderungen zu rechnen.
6.21 Uhr: Streik im Nahverkehr: Verkehrschaos droht in Erfurt, Jena und Gera
In Gera, Jena und Erfurt droht am Dienstag ein Verkehrschaos. Während es in Gera zumindest einen Notfahrplan für Busse und Straßenbahnen geben soll, planen die Verkehrsbetriebe in Jena und Erfurt eine komplette Einstellung des Linienbetriebes bei Bussen und Bahnen. Hintergrund ist der ganztägige Warnstreik der Gewerkschaft ver.di.