Erfurt. Egal, wie das Zeugnis aussieht: Geht es nach der Linke- Landtagsfraktion, sollen Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr in jedem Fall versetzt werden.

Um die Folgen der Corona-Krise abzufedern, schlägt die Linke- Landtagsfraktion das automatische Aufrücken aller Schüler bis zu den Abschlussklassen vor. Denjenigen, die die Klassenstufe freiwillig wiederholen wollen, soll bis Ende des Schuljahres eingeräumt werden, dies auch zu erklären. Die Klassenkonferenz sei beratend das geeignete Gremium zur Unterstützung der Schüler bei ihrer Orientierung, so Linke-Bildungspolitiker Torsten Wolf. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog

Die Besondere Leistungsfeststellung (BLF) soll aus Sicht der Linken für mindestens drei Jahre ausgesetzt und die Prüfungsergebnisse evaluiert werden. "Die BLF ist eine für die Lernentwicklung tote Zeit. Vorbereitungen auf eine Prüfungssituation sind durch Klausuren und freiwillige Vorprüfungen möglich", so Wolf.

LSV: Es darf kein Corona-Abi geben

Thüringens Landesschülervertretung sprach sich dagegen für die Beibehaltung der BLF aus, mit der am Ende der zehnten Klasse eine dem Realschulabschluss gleichwertige Schulbildung bescheinigt wird. "Es geht dabei um das Gefühl, einmal eine Prüfungssituation erlebt zu haben. Die Erfahrung wollen wir den Schülern nicht nehmen", sagte die LSV-Vorsitzende Selma Konrad. Auch Abiturprüfungen soll es aus Sicht der LSV geben. "Es wird leichter werden müssen, aber es darf kein Corona-Abi geben. Das Niveau muss stimmen. Wir wollen nicht, dass der jetzige Jahrgang als der mit dem geschenkten Abitur rausgeht", sagte Konrad. Die 18-Jährige hat 2019 ihr Abitur abgelegt.

Für die Prüfungen am Ende des laufenden Schuljahres bereitet das Bildungsministerium nach eigenen Angaben umfangreiche Anpassungen an die Pandemiesituation vor.

"Die Rückmeldungen, die wir hierzu bekommen haben, bestätigen unsere Grundrichtung, die Regelungen in diesem Schuljahr erneut anzupassen. Und wir werden die weiteren Hinweise vom Runden Tisch nun schnell prüfen und in die weiteren Beratungen auch innerhalb der Kultusministerkonferenz einbringen", sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke). "Worauf sich Schülerinnen und Schüler im weiteren Schuljahr einstellen können und müssen, werde ich, wie angekündigt, spätestens zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres bekanntgeben."

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