Berlin. In der Fußball-Oberliga sind Spiele vor Ostern wohl unrealistisch. Die Vereine haben ein normales Saisonende bereits abgehakt.

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) und seine Vereine haben ein normales Saisonende in der Oberliga abgehakt. Auch Playoffs oder andere Modelle nach Ende der Hinrunde sind nicht mehr realistisch. Zunächst wird der Spielbetrieb bis 28. Februar ruhen. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie in Thüringen lesen Sie in unserem Blog

Das Spieljahr soll aber spätestens bis 30. Juni abgeschlossen werden. „Es geht nur noch darum, wenigstens die Hinrunde zu beenden und damit zu einem sportlich bewertbaren Saisonende zu kommen“, sagte Nordhausens Trainer Philipp Seeland nach der Videokonferenz der Oberliga-Arbeitsgruppe.

Aktuell seien Spiele vor Ostern unrealistisch. „Wenn wir optimistisch sind, können wir im März vielleicht wieder trainieren“, sagte Seeland. Der NOFV hat mindestens vier Wochen Vorbereitungszeit akzeptiert. Weil man davon ausgehen müsse, dass es wegen Corona-Fällen weiter zu Spielausfällen kommen werde, gebe es keine Zeit für Playoffs oder andere Dinge mehr, so Seeland.

Auf- und Absteiger soll es geben, wenn die Hinrunde zu Ende gespielt werden kann. Man suche eine „rechtssichere Lösung“ so der NOFV. Wacker Nordhausen hat als Tabellenletzter bisher ganz zwei Punkte geholt, aber nur acht Spiele bestritten. „Das ist vielleicht ein Vorteil für uns, um die Klasse doch noch zu halten. Andere haben schon elf Spiele“, sagte Seeland. Rot-Weiß Erfurt ist mit 20 Zählern punktgleich, aber mit einem Spiel mehr (10) als Eilenburg und Halle ganz vorn dabei. Rudolstadt (10./9 Spiele/14 Punkte) und Fahner Höhe (10./10/13) stehen im Mittelfeld. Martinroda (15./9/8) und der FC Carl Zeiss Jena II (16./11/4) zieren mit Wacker die Abstiegsplätze.

Problematisch ist die unterschiedliche politische Lage in den verschiedenen Ländern des NOFV-Gebietes. Vor allem Berlin blockiert bisher selbst das Training für die Regionalligisten. Seeland sieht die Gefahr von möglichen Platz- und Spielsperren durch die Kommunen, die einen fairen Wettkampf torpedieren könnten.

Hart trifft die Vereine der Zuschauerausschlusses. Etlichen Teams droht vor dem sportlichen eher noch der wirtschaftliche Knockout, die viele Vereine Geld an Vertragsspieler zahlen. Verband und Vereine wollen sich trotz Amateureinstufung an die Politik, mit der Bitte um finanzielle Unterstützung wenden. Bei den Varianten ohne Abstieg, erscheint eine Vergrößerung der fünften Liga für ein Jahr auf drei 14-er-Staffeln nur auf den ersten Blick eine gute Idee. 2020 müsste dann ein Drittel der Vereine absteigen.

Saisonfortsetzung in Thüringen bleibt bis April offen

In Thüringen treffen sich der TFV-Spielausschuss und Vereinsvertreter wie geplant am 26. Januar per Videokonferenz, um das weitere Vorgehen zu beraten. Ziel bleibt es, mehr als 50 Prozent der Spiele durchzuführen, um eine sportliche Wertung der Saison möglich zu machen. Spielausschuss-Chef Sven Wenzel erklärte, man wolle die Entwicklungen abwarten. „Schnellschüsse“ vor April wären nicht angesagt, so Wenzel. In Brandenburg hat man sich jetzt entschieden nur die Hinrunde zu spielen.