Martin Debes vermisst eine klare Strategie.

Es heißt Sars-Covid-2 und trägt den Beinamen B1.1.7: Das mutierte Corona-Virus, das aus Großbritannien importiert wurde, ist deutlich ansteckender als der bisher verbreitete Erreger.
Noch ist unklar, ob die Impfstoffe gegen dieses Virus genauso effizient wirken oder ob sich Menschen, die schon Corona hatten, damit erneut anstecken können. Aber auch so besitzt B1.1.7 das Potenzial, die zuletzt genährte Hoffnung auf Entspannung zu zerstören.

Es reicht ja, dass sich das Virus schneller verbreitet. In der unweigerlichen Folge gibt es damit schneller mehr Infizierte und mehr Erkrankte in den eh überlasteten Krankenhäusern.

Und so steht Thüringen mit Deutschland und Europa neuerlich vor einer in jeder Hinsicht existenziellen Frage: Soll man das gesellschaftliche Leben komplett herunterfahren, um zu verhindern, dass die Kliniken kollabieren? Oder versucht man es mit mehr FFP2-Masken hier und mehr Tests da?

Niemand hat darauf eine einfache Antwort. Es gibt so unfassbar viel abzuwägen, Lebensschutz, Lebenschancen, Lebenswirklichkeit. Die ökonomischen Schäden wachsen, die Vereinsamung nimmt zu, die Bildungsgerechtigkeit leidet – und die Stimmung in der Bevölkerung kippt.

Umso wichtiger ist es, dass die Menschen nach dem Durcheinander aus widersprüchlichen Regeln und Ansagen endlich eine stringente, abgestimmte und gut kommunizierte Linie erkennen können. Dies gilt, pardon, insbesondere für den Chef der Thüringer Landesregierung.