Erfurt. Die Sparkasse Mittelthüringen hat zum Jahreswechsel Negativzinsen auf Giro- und Sparkonten eingeführt - und das auch für Bestandskunden.

Der seit Jahren anhaltende Trend negativer Zinsen hat auch den Gewinn der Sparkasse Mittelthüringen im zurückliegenden Jahr deutlich gesenkt. "Wies die Bilanz im Jahr 2019 noch einen Gewinn in Höhe von 3,5 Millionen Euro aus, waren es im Vorjahr nur noch 2,5 Millionen Euro", sagte der scheidende Vorstandschef, Dieter Bauhaus. Angesichts der Turbulenzen im vergangenen Jahr sei das ein akzeptables Ergebnis.

Dieter Bauhaus.
Dieter Bauhaus. © Sascha Fromm (Archivfoto)

Er rechne auch nicht mit einer baldigen Veränderung der Zinssituation in Europa. Deshalb müsse man konsequent Kosten senken, um das Ergebnis der Sparkasse solide zu halten. Dazu gehört eine schrittweise Verringerung des Personals - von 784 Beschäftigte Ende 2019 auf aktuell 744 Mitarbeiter - aber auch eine Senkung der Sachkosten.

So werde man etwa die Zahl der Standorte mit Personal in der Region Erfurt, Weimar, Weimarer Land und Sömmerda in den nächsten fünf Jahren von derzeit 30 auf 25 verringern, kündigte Hans-Georg Dorst an, der Anfang Mai als Nachfolger von Bauhaus an die Vorstandsspitze des Kreditinstitutes tritt. "Wir schauen nach möglichst sinnvollen Lösungen", schließt Dorst einen Rückzug aus der Fläche allerdings aus. Das könne auch ein Modell sein, bei dem sich zwei benachbarte Orte die Sparkassenfiliale quasi teilen. An einem Standort sei dann Montag, Mittwoch und Freitag Personal vor Ort, im Nachbarort dann Dienstag und Donnerstag.

Fördergelder für Kultur, Sport und Denkmalschutz

Nach der Weitergabe der Negativzinsen an die Sparer im Vorjahr, steigen jetzt die Gebühren für das Girokonto zum 1. April an. "Wir haben zwei Modelle im Angebot, bei einem steigt die Monatsgebühr von 3,50 Euro auf 4,50 Euro, beim anderen von 7 Euro auf 8,50 Euro", sagte Jens-Michael Heine vom Vorstand.

Mehr als 1,7 Millionen Euro hat die Sparkasse im Vorjahr für die Förderung von Kulturveranstaltungen, Vereinen oder Verbänden oder die Denkmalpflege bereitgestellt, berichtete Vorstand Michael Haun. Dabei habe man auch Veranstalter unterstützt, die durch Corona ihre Pläne nicht umsetzen konnten.

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