Jena. Zuwendungsbescheid über 8,9 Millionen Euro für eine neue Ausstellung im Deutschen Optischen Museum Jena.

Voraussichtlich 2024 soll das komplett erneuerte Deutsche Optische Museum (DOM) in Jena nach vierjährigem Umbau wiedereröffnet werden. Auf einer fast dreimal so großen Fläche wie bislang entsteht bis dahin eine Erlebniswelt, die physikalische Phänomene im Bereich Optik und Photonik multimedial zugänglich macht.

Um dem hohen Anspruch an eine weltweit sichtbare und interaktive Ausstellung umzusetzen, konnte das DOM eine Zuwendung von 8,875 Millionen Euro vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft einwerben. Am Montag überreichte Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) den Zuwendungsbescheid in Jena.

Über 60 Experimente laden künftig zum Mitmachen und Erleben ein. „Gleichzeitig werden die historischen Objekte lebendig, denn wir erzählen ihre Geschichte und machen den Alltagsbezug erlebbar. Das ist Edutainment in der Reinform,“ skizziert Museums- und Gründungsdirektor Timo Mappes die didaktischen Bausteine.

Obendrein wird die Einrichtung über ihre sogenannten „Schaufenster der Optikforschung“ Einblicke in die aktuelle Forschung geben. Die Grundideen stammen vom Museumsteam, verfeinert und geplant wurden sie vom Partner studio klv aus Berlin. Dieses Gestaltungsbüro hatte sich in einer europaweiten Ausschreibung deutlich durchgesetzt.

Als Vorgeschmack kündigt Timo Mappes an, dass künftig das Monumentalgemälde „Fraunhofer erklärt seinen Freunden den Spektrometer“ von Rudolph Wimmer als Dauerleihgabe zu sehen sein wird. Vor diesem Gemälde wird auf ungefähr zwei Metern Länge das Spektrum des Sonnenlichts gezeigt werden, eingespiegelt über einen dem Sonnenverlauf folgenden Spiegel und zerlegt mit einem Diffraktionsgitter.

Als weiteres werden die Besucher in das weltweit größte Archiv optischen Glases eintreten können. Jede Schmelze optischen Glases ist in ihren physikalischen Parametern neu zu bestimmen. Diese Messungen erfolgen an Glasstreifen, die als Messobjekt verwahrt wurden. Im DOM werden viele zehntausende Glasstreifen gelagert, für die Wissenschaft zugänglich gemacht und für jeden Besucher als hinterleuchtete Rauminstallation zu erleben sein.

Die Kernsanierung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes mit einer Investition in Höhe von 8 Millionen Euro übernimmt die Stiftung - ein Zusammenschluss der Carl Zeiss AG, der Carl-Zeiss-Stiftung, der Ernst-Abbe-Stiftung, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Stadt - in Eigenleistung.