Seitenroda350 Gefangenenakten des Thüringer Staatsarchivs werden auf der Leuchtenburg erschlossen.
Die Direktorin der Leuchtenburg, Ulrike Kaiser, sichtet mit Bürgermeister Jens
Hild die historischen Akten.
Foto: Ulrike Kern
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Dick ist die Akte über den jungen Friedrich Schmidt aus Dorndorf - die Niederschrift einer wahren Tragödie. Ursprünglich war der 1695 geborene Theologiestudent wegen Aufsässigkeit gegenüber der Obrigkeit zu neun Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Doch schließlich hat er die Jahre 1728 bis 1735 zwangsweise auf der Leuchtenburg verbracht. Man diagnostizierte „Melancholie“ bei ihm, die sich an warmen Tagen in „zunehmender Tollheit“ äußerte. Die Empfehlung deshalb, ihn in ein „enges hölzernes Behältnis“ zu sperren, wurde tatsächlich veranlasst. Was aus Schmidt geworden ist, muss erst noch aufgearbeitet werden.