Erfurt. Forst und Tourismus in Thüringen leben vom Wald, doch der Zustand der Wälder macht den Fachleuten seit Jahren Sorgen. Etwa ein Drittel gilt als deutlich geschädigt.

Der Zustand der Thüringer Wälder ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums von Mittwoch "besorgniserregend". Die Trockenheit und Hitze der vergangenen Jahre hätten zu einem Schadholzaufkommen von bisher unbekanntem Ausmaß geführt, teilte das Ministerium in Erfurt mit. Auf vielen Waldflächen seien Kahlflächen entstanden und Waldböden teilweise bis in tiefere Schichten ausgetrocknet, wodurch die Bäume unter Wassermangel litten und Abwehrkräfte gegen Schädlinge verlören.

Für den Waldzustandsbericht wurden den Angaben zufolge 8250 Waldbäume in ganz Thüringen begutachtet. Nur 15 Prozent dieser Bäume konnten dabei den Angaben zufolge als gesund bewertet werden. 30 Prozent hätten leichte Schäden. 55 Prozent der Bäume seien als deutlich geschädigt eingestuft worden. "Nahezu alle Baumarten haben gegenüber dem Dürrejahr 2019 nochmals an Vitalität verloren", so das Ministerium.

"Trockenheit und Borkenkäferbefall führen zu Waldschäden, die das Waldbild in Thüringen verändern werden und sich unterschiedlich stark auf alle Waldfunktionen auswirken", sagte Landwirtschaftsminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). Langfristig bleibe es oberstes Ziel, den Waldumbau voranzubringen und artenreiche Waldbestände unterschiedlichen Alters zu entwickeln. Neben zahlreichen heimischen Baumarten seien für klimatolerante Mischwälder auch nichtheimische Bäume geeignet.

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