Jena. Wegen der Olympia-Vorbereitung von Thomas Röhler wird das Spezialmeeting erst 2021 wieder ausgetragen.

Erstmals seit der Erstaustragung im Jahr 2016 müssen die Leichtathletik-Fans auf das Internationale Jenaer Speerwurf-Festival verzichten. Thomas Röhler und sein Trainer vom LC Jena, Harro Schwuchow, die beim Aufeinandertreffen der Weltelite an der Saale als Hauptorganisatoren fungieren, konzentrieren sich in dieser Saison voll auf die Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August). „Die haben Vorrang“, sagt der 28-jährige Röhler, der 2016 in Rio de Janeiro die Goldmedaille gewann und den Erfolg in Japan wiederholen möchte. Da bleibt keine Zeit wie in den Vorjahren für die Organisation.

1500 Zuschauer verfolgten Wettkämpfe 2019

„Natürlich sind wir ein bisschen traurig. Wir haben uns einen guten Namen weltweit gemacht“, sagt Röhler. Im Ranking für Spezialmeetings des Leichtathletik-Weltverbandes, der seit Kurzem unter dem Namen World Athletics auftritt, kletterte das Festival 2019 auf den 26. Platz weltweit. In einem Punktesystem werden hier Zähler vergeben, zum Beispiel für die Organisation oder die Leistung der Athleten. „Wir hatten auch dieses Jahr wieder zahlreiche Anfragen von Managern, die ihre Sportler unterbringen wollten, haben alle aber auf das kommende Jahr vertröstet“, erzählt der Jenenser. 2021 soll es auf jeden Fall die fünfte Auflage in der „gewohnt guten Qualität“ geben. Im Sommer 2019 hatten etwa 1500 Zuschauer die Wettkämpfe verfolgt.

Ein Nachwuchswettbewerb, sagt Trainer Harro Schwuchow, sei 2020 aber auf jeden Fall geplant. Eventuell, fügt Thomas Röhler an, wird kurzfristig nach den Olympischen Spielen doch noch etwas Größeres auf die Beine gestellt. Zudem können sich die Fans auf das Jenaer Sparkassen-Meeting freuen, das für den 9. Mai im Ernst-Abbe-Sportfeld geplant wäre, wie die beiden Mitglieder im Vorstand des LC Jena bestätigen.

„Alle Werte von Thomas waren sehr gut“

Derweil läuft die Vorbereitung auf die Olympia-Saison schon auf vollen Touren. In der vergangenen Woche fand die jährliche Leistungsdiagnostik am Institut für angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig statt.

„Alle Werte von Thomas waren sehr gut“, erzählt Harro Schwuchow, der froh war, dass auch Maurice Voigt in den Kreis der Nationalmannschaft eingeladen wurde. Der 19-Jährige, der mittlerweile für die LG Ohra Energie startet, aber weiter in Jena trainiert, hatte im zurückliegenden Jahr mit Platz fünf bei den deutschen Meisterschaften der Männer überrascht. Voigt soll auch mit ins zweiwöchige Trainingslager der Top-Athleten Anfang März in die Türkei fliegen. Neben ihm zählen auch Noah Jahn (16/Zeulenroda) und Josh Anhalt (15/Nordhausen) zur Trainingsgruppe von Olympiasieger Röhler.

Speerwerfer Maurice Voigt will an die Weltspitze