Gößnitz. 19. Auflage des Bambini-Turniers begeistert zahlreiche Kinder aus Gößnitz, Ponitz und Meerane

Beherzten Einsatz, große Spielfreude und beeindruckendes Fairplay präsentierten rund fünfzig Mädchen und Jungen beim 19. Bambini-Turnier des FSV Gößnitz am Mittwoch. Dabei traten die Vorschulkinder aus vier Kindergärten gegeneinander an. Folglich waren je Team drei Spiele von zehn Minuten Länge zu bestreiten. Mit einem Torwart und fünf Feldspielern wurde auf einem Feld von 12 mal 25 Metern auf der Karl-Eberhardt-Sportstätte gekickt.

Den Auftakt machten die Kinder aus der Einrichtung Regenbogen aus Meerane gegen die Kinder vom Gößnitzer Knirpsenland, die erstmals nach mehreren Jahren Pause wieder dabei waren. Es folgten die Ponitzer Landmäuse gegen die Gößnitzer vom Kindergarten Burattino. Dabei zeigte sich früh, dass den beiden Gößnitzer Teams der richtige Zug zum Tor fehlte. Bereits nach den ersten beiden Spielen, welche die Teams Regenbogen und Landmäuse deutlich für sich entscheiden konnten, bahnte sich eine Entscheidung zwischen diesen beiden an. Man wolle den Kindern mal etwas anderes bieten, sagte Heiko Winter. Der Nachwuchsleiter des FSV Gößnitz hat das Turnier organisiert und durfte diesmal auch die Rolle des Schiedsrichters übernehmen. FSV-Ehrenvorsitzender Ralf Köhler zeigte sich aber als kongenialer Ersatz bei der Wahl des Moderators, der das Spielgeschehen gekonnt kommentierte. „War das die Hand Maradonas oder die Hand Gottes“, fragte er beispielsweise nach einem beherzten Eingreifen im Strafraum. Schiri Winter allerdings zeigte sich kulant und ließ die Verwarnungskarten während des gesamten Turniers stecken.

„Wir freuen uns immer über Nachwuchs. Unser größtes Problem im Moment ist aber, dass es an Eltern fehlt, die als Übungsleiter zur Verfügung stehen“, sagt FSV-Schatzmeister Ralf Dobritzsch. Die Fortbildung zum Übungsleiter dauert nur ein Wochenende, die Kosten übernimmt der Verein.

Die Ponitzer Landmäuse wurden von einer erstaunlich großen Fangemeinde angefeuert, die auch einige Ratschen mitgebracht hatten. „Wir Ponitzer machen schon ordentlich Stimmung. Die Organisation ist gut, an alles wurde gedacht, nur das Wetter spielt nicht mit“, sagte Nancy Pallaske, die auch ihre Tochter Cassandra anfeuerte. Der anfängliche Nieselregen stellte für die Nachwuchskicker allerdings keine merkliche Beeinträchtigung dar, nach einigen Minuten hatte der Himmel ein Einsehen und es blieb trocken auf dem Kunstrasenplatz. Nachdem die Vorschulgruppe der Landmäuse unter Leitung von Kerstin Küchler auch ihr zweites Spiel gegen das Knirpsenland überzeugend zu null gewonnen hat, kommentierte Katja Richter: „Das Turnier finde ich gut. Wir haben sowas noch nicht gesehen.“ Ihr Sohn Jakob habe noch keine Fußballerfahrung, zeigte sich jedoch wie die meisten anderen Kinder beherzt auf dem Platz.

Doch etwas Übung haben die Landmäuse schon gesammelt, wie eine Nachfrage bei deren Coach Jörg Reißig ergibt. „Wir haben uns seit Ende Februar fast wöchentlich getroffen, um eine Stunde Fußball zu trainieren“, sagt er. Das sei eine schöne Abwechslung für die Kinder gewesen, begonnen wurde immer mit einem umfangreichen Aufwärmprogramm. „Dass sich die Kinder so gut schlagen, hätte ich gar nicht gedacht“, zeigt sich der Trainer beeindruckt von seinen Schützlingen.

Vor dem entscheidenden Spiel gegen die Regenbogen-Kinder kommen die Spieler noch einmal zusammen und rufen gemeinsam ihren Motivationsspruch: „Ene mene Mopel, wer frisst Popel? Süß und saftig, eine Mark und 80. Eine Mark und zehn, wir wollen Tore sehen!“ Kindergartenleiterin Manuela Bacher hat mit den Kindern auch kleine Fähnchen gebastelt, die von den Eltern am Spielfeldrand eifrig geschwenkt werden. „Morgen früh gibt es Kindersekt aus dem Pokal“, verkündet sie in froher Erwartung.

Allerdings schaffen es die Landmäuse im dritten Spiel nicht, ihre Chancen gegen die gut verteidigenden Meeraner zu verwerten, liegen früh mit 1:0 hinten. Kurz vor Schluss stürmt Theo, mit vier Buden erfolgreichster Torschütze des Turniers, mit offenem Schnürsenkel auf das Tor der Landmäuse zu und zieht ab. Der Schuss wird geistesgegenwärtig abgeblockt, im Nachschuss jedoch verwandelt der kurz zuvor noch verletzt ausgewechselte Lukas zum Endstand von 2:0.

Somit nehmen die Regenbogen-Kinder den Wanderpokal mit nach Meerane. Eine Medaille bekommt aber jedes Kind, für jeden Kindergarten gibt es außerdem drei Fußbälle sowie eine Geldspende. Ermöglicht wird dies durch die Unterstützung der Stadtwerke Meerane und der Raiffeisenbank Schmölln. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, besonders die Kinder- und Jugendarbeit zu unterstützen. Das Bambini-Turnier ist für viele Kinder der erste Kontakt zu einem Sportverein, deswegen unterstützen wir es gerne“, sagt Grit Bachmann, Sprecherin der Stadtwerke.