Altenburg. In der Altenburger Kunstgasse 1 ist ein Querschnitt der Sammlung des Lindenau-Museums zu besichtigen.

30 Jahre nach dem Fall der Mauer widmete sich der Kunstpalast Düsseldorf von September 2019 bis Januar dieses Jahres mit einer großen Ausstellung der Kunst aus der DDR mit mehr als 130 Arbeiten von 13 Künstlern. Auch das Lindenau-Museum Altenburg war mit seinen Leihgaben gut vertreten. In den sozialen Medien konnten die Kunstfreunde während dieser Ausstellung ihr Lieblingswerk wählen – und entschieden sich für Wilhelm Lachnits Gemälde „Knabe mit Kanarienvogel“ von 1946 aus dem Bestand des Lindenau Museums.

Nun ist die Arbeit in der Heimat zurückgekehrt und empfängt als Banner an der Häuserfront die Besucher in der Kunstgasse 1. Hier, im Zentrum Altenburgs, zwischen Markt und Kleinem Teich, hat das Lindenau-Museum mit Sonderausstellung, Studio Bildende Kunst, mit Schaudepot und allen Museumsmitarbeitern sein Interium bezogen und seit Dienstag die Türen auch für die Besucher geöffnet.

Die Kunstschule des Museums hatte bereits mit Sommerbeginn seinen Betrieb wieder aufgenommen, bietet wöchentliche Kurse und ein umfangreiches Sommerprogramm an. Seit gestern kam nun die Ausstellung dazu: Nach sieben Monaten Umzugs- und Aufbauarbeiten wird auf 200 Quadratmetern Fläche ein Querschnitt der außergewöhnlichen Sammlung des Lindenau-Museums geboten – „von A wie Antike bis Z wie zeitgenössische Kunst“, wie Museumsdirektor Roland Krischke zur Eröffnung zusammenfasste. Darunter auch Lachnits Gemälde. Grundsätzlich soll die Dauerausstellung mit Beispielen der Lindenauschen Sammlungen einen Einblick in die Geschichte des 1848 gegründeten Museums geben. Entsprechend ist auch Louise Seidlers berühmtes Porträt des Namensgebers ausgestellt. Mit antiken Keramiken, Gipsabgüssen der Antike und Renaissance, mit der weltberühmten Sammlung von italienischen Tafelbildern sowie Gemälden, Plastiken und Grafiken des 20. und 21. Jahrhunderts sind Exponate aus fast allen Epochen der Kunstgeschichte im Interim zu sehen. Dazu kommen wertvolle Beispiele aus der historischen Kunstbibliothek, das Korkmodell der Cestius-Pyramide und Arbeiten von Gerhard Altenbourg und Conrad Felixmüller – zwei Künstler, die im Museum einen besonderen Platz einnehmen. Die grafischen Arbeiten von Gerhard Altenbourg werden aus konservatorischen Gründen alle drei Monate ausgetauscht.

Auf zwei Bildschirmen im Eingangsbereich werden weitere Werke aus dem Depot und Impressionen vom Baugeschehen am Schlossberg präsentiert. Mit Fördermitteln von Bund und Land wird das Lindenau-Museum in den kommenden Jahren grundlegend saniert, modernisiert und um den Herzoglichen Marstall am anderen Ende des Parks erweitert.

Geöffnet: Di–Fr 12–18 Uhr, Sa, So, Feiertage 10–18 Uhr