Erfurt. In der Event-Location “Zentralheize“ in Erfurt soll am Donnerstag eigentlich die Banksy-Schau beginnen. Doch nun kommt alles anders.

Nach Städten wie Berlin, München und Dresden soll auch Erfurt den Künstler Banksy näher kennenlernen. Rund 150 Reproduktionen von Drucken, Fotos, Skulpturen, Graffitis und Videoinstallationen des weltbekannten Street-Art-Künstlers, dessen Werke bei Auktionen zum Teil für mehrere Millionen Euro versteigert werden, sollen ab Donnerstag zu sehen sein. Doch die Corona-Verordnung macht den Plänen einen Strich durch die Rechnung.

Zwar sei für die Banksy-Ausstellung vom Veranstalter ordnungsgemäß eine Genehmigung beantragt worden, teilte eine Stadtsprecherin auf dpa-Anfrage mit. «Wir sind aber gar nicht in der Lage, diese Ausstellung zu genehmigen.» Ausstellungen sind nach Paragraf 29 der Thüringer Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus untersagt. Eine Ausnahmegenehmigung sei nicht möglich. Auch die für Mittwoch geplante Vernissage könne entsprechend nicht stattfinden. Die Regelung zu Ausstellungen hätten auch in der kommenden Woche mit Inkrafttreten der neuen Corona-Verordnung Bestand, informierte das Gesundheitsministerium.

Die Veranstalter wollen sich mit der Absage zunächst nicht abfinden. Es sei ein Hygienekonzept ausgearbeitet worden, die Stadt habe sich zudem leider erst spät mit dieser Information gemeldet, hieß es am Freitagnachmittag. «Wir befinden uns dahingehend in Prüfung», hieß es am Freitagnachmittag. Auch die Kuratorin Virginia Jean zeigte sich optimistisch. «Für uns bedeutet das, wir bauen hier wie gehabt weiter.» Man freue sich auf den Tag der Öffnung und sei bereit - wann immer es soweit sei.

Im vergangenen Jahr hatte die Wanderausstellung in Dresden coronabedingt frühzeitig die Türen wieder schließen müssen. Seit Mitte Januar bereitet man sich nun, die Corona-Verordnung kennend, auf den rund 1000 Quadratmetern des alten Kesselofens in Erfurt auf eine planmäßige Eröffnung vor. Banksy selbst hat die Schau nicht autorisiert. Auf der Internetseite des Veranstaltungsortes heißt es: «Die Zentralheize wird temporäres Museum». Zu den Museen sei die privat geführte Zentralheize mit der Repliken-Schau nicht zu zählen, hieß es bei der Stadt und beim Land.

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