Langenbuch/Pausa. Die 25-jährige Cosima Schreier aus Langenbuch und Beate Neef, 42, aus Pausa, haben durch das Musizieren in der Kirche zusammengefunden.

Die beiden Musikerinnen strahlen am Flügel und mit der Bratsche richtig viel Harmonie aus. Der 25-jährigen Cosima Schreier aus Langenbuch und Beate Neef, 42 Jahre alt, aus Pausa, sieht man die Freude beim gemeinsamen Musizieren regelrecht an. Ob in der Kirche oder auch schon mal im Rathaussaal von Pausa - ihr gemeinsames Spiel sieht mühelos aus, als verstünden sie sich ohne Worte.

Der Altersunterschied? „Musik ist altersunabhängig, das Alter spielt keine Rolle, wenn man zusammen musiziert“, sagte Cosima Schreier, die in Dresden und Halle ihr Musikstudium abgeschlossen hat und jetzt in Jena noch den pädagogischen Master draufsetzen will. Die Langenbucherin spielt Orgel und Klavier, auch dem Waldhorn entlockt sie gekonnt Töne.

Erst seit vorigem Jahr wohnt Beate Neef in der Erdachsenstadt: „Mein Ehemann stammt aus Pausa.“ Gründe, aus Dresden ins Vogtland zu ziehen, gab es einige. Die Großeltern für die vier Kinder, die zwischen 6 und 15 Jahre alt sind - leben hier, die hohen Mietpreise in Dresden, das ländliche Leben. „Musik habe ich auch in Dresden gemacht“, erläuterte die Neu-Vogtländerin. Beate Neef, die Viola und Bratsche als Hauptfach studiert hatte, spielte in einem Ensemble der damaligen Kirchgemeinde mit und gab private Musikschulstunden. Das tut sie auch jetzt in Pausa, wobei sie sich einen Zuwachs an Schülern erhofft.

Zusammengefunden haben die beiden Frauen durch das Musizieren in der Kirche. Ihre beiden Wohnorte Pausa und Langenbuch gehören zu einem Kirchspiel. Über den unglücklichen Fall, dass die Kantorin krank wurde, wie Cosima Schreier erzählte, sprang sie als Vertretung ein. In Pausa traf man dann bei einer Probe zur Kirchenmusik zusammen. „Wir haben gleich gemerkt, dass unsere Musikrichtungen zueinander finden“, erinnert sich die Studentin. Die Musikpädagogin ergänzt: „Wir spürten gleich, es passt gut.“

Dennoch – einfach drauf loszuspielen, die Musik dem Zufall zu überlassen und aus dem Nichts ein Werk zu zaubern würde keiner Musik gerecht. Ein gelungenes Zusammenspiel erfordere Geduld und Ausdauer: Man feilt an der Interpretation eines Stückes und nimmt sich Zeit für musikalische Details. „Wir finden uns innerlich, können uns gegenseitig beraten, ein gemeinsamer Punkt macht die Musik so schön und wertvoll.“ Cosima Schreier: „Das erfordert viel Offenheit.“

Ein wichtiges Anliegen besonders im gottesdienstlichen Musizieren sei es ihr, Musik und Kirche erlebbar zu machen. Der christliche Glaube ist es, der beide Frauen außerdem verbindet. Die Langenbucherin liebäugelt zudem mit musikalischen Experimenten sowie Jazz, und schreibt selbst Kompositionen und Arrangements. Gemeinsam suchen sich die Musikerinnen ihre Stücke aus. Egal ob Barock, Romantik oder auch mal Jazz - das Wesentliche ist die Botschaft, die ein Musikstück transportiert. „Wir wollen die Emotionen der Musik auf die Zuhörer übertragen“, sagt Cosima Schreier.

Das Denken in einseitigen Schubladen liegt beiden fern. „Wir wollen die Vielfalt in der Musik wecken, Kategorien aufbrechen.“ Ob ihnen das gelingt, merken beide sofort, wenn sie bei Geburtstagen, Festen, Trauerfeiern oder anderen Anlässen gemeinsamen vor Publikum spielen. Und genau das ist auch ihr Anspruch: Die Menschen mit ihrer Musik zu erreichen, sie innerlich zu bewegen.