Erfurt. Wir haben reingehört in das letzte Album von Dr. John. Und in die nicht weniger emotionale neue Platte von Nikki Lane. Auch die Arkells haben neue Musik veröffentlicht.

Den lang gehegten Wunsch einer Country-Platte erfüllte sich der 2019 verstorbene Dr. John mit seinem letzten Album „Things happen that Way“, das nun posthum erscheint.

Das Cover des Albums „Things happen that Way“ von Dr. John.
Das Cover des Albums „Things happen that Way“ von Dr. John. © Rounder Records-Concord/Universal Music

Und doch klingt vieles wie Dr. John klingt: Die unverwechselbare Mischung aus Blues, Soul, Jazz und New-Orleans-Vibes. Eigene Songs unterfüttert er mit Covern von Hank Williams, den Travelling Wilburys oder Willie Nelson. Der singt mit sowie dessen Sohn Lukas samt Band und Aaron Neville.

Das Cover des Albums „Denim & Diamonds“ von Nikki Lane.
Das Cover des Albums „Denim & Diamonds“ von Nikki Lane. © New West Records/Bertus

Von Nashville verschlägt es Nikki Lane nach Kalifornien. Die Künstlerin, die vor 15 Jahren eher zufällig zur Musik fand, hat ihre Songs schon von Dan Auerbach (Black Keys) produzieren lassen, nun durfte Josh Homme (Queens of the Stone Age) an die Regler. Der Country wird auf „Denim & Diamonds“ erwartungsgemäß rockiger und stark zurückgefahren, klingt aber nicht immer so staubtrocken wie im Opener „First High“. Lanes Stimme ist immer wieder ein Ereignis, das Songwriting trägt der neuen musikalischen Ausrichtung Rechnung.

Das Cover des Albums „Blink Twice“ von Arkells.
Das Cover des Albums „Blink Twice“ von Arkells. © Virgin Records/Universal Music Canada

Auch mit dem neuen Album machen Arkells keine Gefangenen: Auf „Blink Twice“ (der Vorgänger heißt „Blink Once“) zelebriert die kanadische Band ihr Faible für die Achtziger und drängt in der Produktion meist voll auf die Zwölf – eine Coldplay-isierung des Sounds. Für ihre oft etwas zu eingängigen Melodien haben sie sich viele Kollaborateure eingeladen: Aly and AJ, Tegan and Sara, Cold War Kids, Lights, Cœur De Pirate und Musiker der Lumineers. Ein Album für alle, die sich auch mit 40plus in der Indie-Disco nicht zu alt fühlen wollen.