Jena. Nach zweieinhalb Monaten ging das Musikfestival soeben zu Ende. Das nächste will die Jenaer Philharmonie mit Sarah Buechi eröffnen.

Mehr als 200 Konzerte in 21 Städten fanden in diesem Jahr binnen zweieinhalb Monaten unter der Dachmarke „Jazzmeile Thüringen“ statt. Fast dreißig davon waren seit Ende September dem Bauhaus-Jubiläum gewidmet: nicht nur, aber vor allem unter dem Motto „White City Jazz“, das auf die israelische Bauhaus-Emigranten-Stadt Tel Aviv anspielte.

Von keinem dieser Konzerte ist überliefert, es habe dort keinen Applaus gegeben. Wenn Jazzmeile-Projektleiter Thomas Eckardt für 2020 nun spezielle „Applaus-Konzerte“ plant, wird das gleichwohl besonderen Beifall finden. „Applaus“ steht hier, als Akronym, für die „Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten“.

Thomas Eckardt ist Projektleiter der Jazzmeile Thüringen.
Thomas Eckardt ist Projektleiter der Jazzmeile Thüringen. © Tina Peißker

Sieben der acht Thüringer Clubs, die sie jüngst von der Initiative Musik zugesprochen bekamen, sind (auch) dem Jazz gewidmet: das Café Wagner, der Kulturbahnhof und „Jazz im Paradies“ in Jena, der C.Keller in Weimar sowie die Jazzclubs in Altenburg, Erfurt und Nordhausen (wir berichteten).

Vermehrt junge Leute finden sich auf der Jazzmeile wieder ein, so Eckardt. Das liege an den neuen Spielorten, denen sich die Veranstalter zunehmend öffnen würden. Im kommenden Jahr will man an das touristische Themenjahr „Musikland Thüringen“ andocken und zudem den Fokus „900 Jahre Jüdische Geschichte“ berücksichtigen. So werde die Kooperation mit Tagen jüdisch-israelischer Kultur fortgesetzt.

Das Eröffnungswochenende plant Eckardt aktuell für den 1. bis 3. Oktober 2020 mit Generalmusikdirektor Simon Gaudenz und der Jenaer Philharmonie. In der Thomaskirche Erfurt, im Mon Ami Weimar und an einem noch zu findenden Ort in Jena soll es, nach 2018, ein neuerliches Zusammentreffen mit der Band der Schweizer Sängerin Sarah Buechi geben. Zuvor steht eine gemeinsame CD-Einspielung an. Allerdings ist das Projekt derzeit noch nicht durchfinanziert.

Nach jüngsten Konzerten mit den Formationen von Geiger Stanisław Słowiński in Jena sowie Bassist Wojtek Mazolewski in Weimar und Nordhausen wird es 2020 einen Länderschwerpunkt Polen geben.