Ebenheim. 62 Rezepte mit kuriosen Namen hat Herbert Frauenberger in seinem neuesten Buch, seinem mittlerweile elften, versammelt.

Kalter Hund und Nackte Mäuse, LPG-Kuchen und Versoffene Jungfern: Die Kulinarik ist reich an kuriosen Begriffen für Speisen und Getränke, die sich wohl auch deshalb so hartnäckig halten, weil den Köstlichkeiten gerade keine lange Lebensdauer beschieden ist. Sie sind nämlich so lecker, wie ihre Namen originell sind.

Herbert Frauenberger, Ex-TV-Koch und langjähriger Küchenchef des Gasthauses zum Weißen Schwan in Weimar, hat in seinem neuen Buch 62 der besten Rezepte mit ungewöhnlichen Namen versammelt. Es sind Rezepte mit hoher Geling-Garantie. Denn die Zutatenliste ist in der Regel übersichtlich, die Zubereitung kein Hexenwerk. Gewürzt hat der Buchautor diese Sammlung mit allerlei Schnerzchen, die er in rund 50 Jahren als Koch aufgegabelt hat, aber auch mit kurzweiligen Erläuterungen dazu, wie und wo die Speisen und Drinks zu ihrem Namen kamen.

Die Rezepte stammen nicht nur aus Thüringen, sondern aus verschiedenen deutschen Regionen und auch aus dem Ausland. Aus Süddeutschland und Österreich etwa ist das Rezept für die Versoffenen Jungfern überliefert, einem feinen Schmalzgebäck, das ausgiebig in Glühweinsauce baden darf. Vor allem im Berliner Raum bekannt ist derweil die Beamtenstippe, die weder von Beamten während des Büroschlafs erfunden wurde noch ausschließlich für Staatsdiener bestimmt ist: Hackfleisch krümelig in der Pfanne gebraten, mit Mehl bestäubt und zu klein geschnittenen Gewürzgurken auf dem Teller arrangiert. Doch keine Sorge: Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Und wer gar nicht kochen mag oder kann, der versuche sich gerne an einer Toten Tante (Heiße Schokolade mit Rum und Sahne) oder einer Heißen Oma mit Brandbeschleuniger (Milch mit Eierlikör und Rum).

Herbert Frauenberger: Die besten Rezepte mit ungewöhnlichen Namen. Buchverlag für die Frau Leipzig, 96 Seiten, 9,95 Euro